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Katholische Prälatur Opus Dei wählt neuen Leiter

Der bisherige Prälat Javier Echevarria, der seit 1994 im Amt war, war im Dezember im Alter von 84 Jahren gestorben.
Der bisherige Prälat Javier Echevarria, der seit 1994 im Amt war, war im Dezember im Alter von 84 Jahren gestorben. ©AFP PHOTO / Alberto PIZZOLI
Die katholische Personalprälatur Opus Dei wählt am Montag in Rom ihren neuen Leiter. Der gewählte Prälat muss anschließend von Papst Franziskus bestätigt werden. Die Bekanntgabe des Ergebnisses wird daher für Dienstag erwartet. Der bisherige Prälat Javier Echevarria, der seit 1994 im Amt war, war im Dezember im Alter von 84 Jahren gestorben.

Am Wahlkongress nehmen 194 Mitglieder teil. Darunter sind auch vier Personen aus Österreich, unter anderem der St. Pöltner Bischof Klaus Küng. Passiv wahlberechtigt sind nur Priester, die Mitglieder des Generalkongresses und mindestens 40 Jahre alt sind, seit mindestens zehn Jahren dem Opus Dei angehören und vor mindestens fünf Jahren zum Priester geweiht wurden. Derzeit erfüllen nach Angaben der Prälatur 94 Personen aus 45 Ländern diese Voraussetzungen.

Bereits am Samstag hatte die Leitung der weiblichen Abteilung der Organisation Vorschläge für geeignete Kandidaten vorgelegt. Am Montag stimmen nun die Mitglieder des Wahlkongresses darüber ab. Gewählt ist, wer die meisten Stimmen erhält.

Diesmal steht für den Spitzenposten der 1928 gegründeten Organisation erstmals kein enger Mitarbeiter des 2002 heiliggesprochenen spanischen Opus-Dei-Gründers Josemaria Escriva (1902-1975) mehr zur Wahl. Als Favoriten gelten der derzeitige interimistische Leiter der Prälatur, Auxiliarvikar Fernando Ocariz (72), sowie der aus Argentinien stammende Generalvikar Mariano Fazio (56). Der Prälat wird auf Lebenszeit gewählt und üblicherweise auch zum Bischof geweiht.

Einzige Personalprälatur

Das Opus Dei ist derzeit die einzige Personalprälatur der katholischen Kirche; sie hat diese Rechtsform, die durch das Zweite Vatikanische Konzil geschaffen wurde, seit 1982 inne. Der Organisation können damit sowohl Priester als auch Laien, sowohl Männer als auch Frauen, sowohl Verheiratete als auch zölibatär Lebende angehören.

Nach ihrem eigenen Selbstverständnis will das Opus Dei dazu beitragen, dass katholische Laien ihre Berufung als Christen entdecken und diese in Beruf, Familie und Alltag verwirklichen. Die Organisation hatte allerdings seit ihrer Gründung mit heftiger Kritik zu kämpfen, die von Häresie bis zu Sektenvorwürfen reichen. Auch die Bußpraktiken der zölibatären Mitglieder stoßen immer wieder auf Unverständnis. Die Päpste und viele Bischöfe – darunter der Wiener Kardinal Franz König – haben die Organisation allerdings sehr gefördert. Zuletzt wurde 2014 ihr erster Prälat Alvaro del Portillo (1914-1994) in Madrid seliggesprochen.

(APA)

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