Gerade in der kalten Jahreszeit kann es vorkommen, dass es in den Einrichtungen der Notschlafstellen zu Engpässen kommt. “Wenn ich mir die Situation aber über das ganze Jahr hinweg anschaue, dann sind wir – auch im österreichweiten Vergleich – gut aufgestellt”, so Wiesflecker. Vor allem die Verteilung der 23 Plätze auf alle Bezirke Vorarlbergs habe sich sehr bewährt. Bei besonderen Notfällen können die stationären Einrichtungen wie etwa die Kolpinghäuser oder Kaplan Bonetti zusätzliche Zimmer zur Verfügung stellen.
Keinen dramatischen Anstieg von Obdachlosen
“Obwohl immer wieder berichtet, gibt es keinen dramatischen Anstieg von obdachlosen Menschen in Vorarlberg. So war beispielsweise während der Weihnachtszeit in der Notschlafstelle Feldkirch noch Platz vorhanden gewesen”, erklärt die Vorarlberger Landesrätin. Wiesflecker und die Fachabteilungen des Landes seien im ständigen Kontakt mit den zuständigen Einrichtungen vor Ort. “Klar ist, dass ein Ausbau von Notschlafstellen nicht die Antwort auf Obdachlosigkeit ist.” Da benötige es mehr und umfassendere Maßnahmen. “Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit der bestehenden Einrichtungen aber auch eine gute Einbindung der Gemeinden. Und die funktioniert hier im Land sehr gut”, erläutert die Landesrätin.
Anforderungen haben sich geändert
“In den 20 Jahren, seit es das Angebot der Notschlafstellen gibt, haben sich aber auch die Anforderungen verändert. Wir sind heute vermehrt mit Menschen aus dem EU-Binnenmarkt konfrontiert, die hier Arbeit gefunden haben und eine Wohnung benötigen. Solange diese Gruppe einen Arbeitsplatz hat, hat sie auch Unterkunft”. Falle die Arbeit weg, verlieren diese Personen auch die Unterkunft. “Hier benötigen wir kurzfristig verfügbare Unterkünfte, bis zur nächsten Arbeitsaufnahme oder bis zur Rückkehr in das Herkunftsland”.
Vermittlung von Wohnungen muss erleichtert werden
Notschlafstellen sind vorübergehende Wohnunterkünfte. Und das soll laut Wiesflecker auch so bleiben. Da aber die Vermittlung dieser Zielgruppe auf dem freien Wohnungsmarkt erschwert ist, müsse dort angesetzt werden. “Ganz konkret wurde das bereits bei der Änderung der Wohnungsvergaberichtlinien umgesetzt. Dabei wird die soziale Situation der Wohnungssuchenden verstärkt berücksichtigt. Darüber hinaus wird massiv in den sozialen Wohnbau investiert. Natürlich geht es dabei darum den Menschen leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Hier verweise ich als erstes Beispiel auf die kurz vor Weihnachten letzten Jahres eröffnete Wohnanlage ‘Wohnen 500’ in Mäder. In einer erst kürzlich eingerichteten Arbeitsgruppe wird das Thema konsequent weiterverfolgt”.
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