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Kartoffelanbau in Vorarlberg: Grüne werfen Bauern Einsatz von Umweltgift vor

Die Grünen werfen den Bauern achtlosen Umgang mit Umweltgiften vor.
Die Grünen werfen den Bauern achtlosen Umgang mit Umweltgiften vor. ©Grüne Vorarlberg
Daniel Zadra, Landwirtschaftssprecher der Vorarlberger Grünen, wirft den Bauern im Ländle vor, Umweltgifte beim Kartoffelanbau zu verwenden. Dies wird von Seiten der „Ländle Qualitätsprodukte“ und der Landwirtschaftskammer zurückgewiesen.


“Beim Anbau von Kartoffeln sei es in Vorarlberg üblich, die unerwünschten Pflanzen im Feld mit Umweltgiften abzutöten, um die Reifung der essbaren Knollen zu beschleunigen”, kritsiert Zadra. Dabei würden die Umweltgifte Diquat, Glyphosat oder Glufosinat zum Einsatz kommen. Sichtbar seien die Folgen an „vollkommen abgestorbenen und totgespritzten Kartoffeläckern“.

Die Gifte würden unkontrollierbar im Grundwasser und in den Nahrungsmitteln landen, so der Landtagsabgeordnete der Vorarlberger Grünen. Er schlägt vor, strengere Richtlinien für das „Ländle-Gütesiegels“ einzuführen. Nicht nur Regionalität solle ein Kriterium sein, sondern auch Qualität. Glyphosat müsse für alle Ländle-Produkte verboten sein, gibt Zadra in einer Aussendung zu bedenken.

Ländle Qualitätsprodukte GmbH weist Vorwürfe zurück

Glyphosat sei österreichweit im Kartoffelanbau verboten und natürlich auch beim Ländle-Kartoffelanbau nicht im Einsatz, entgegnet Marcel Strauss, Geschäftsführer der „Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH“. Wie ORF Vorarlberg berichtet, seien im Bedarfsfall andere Pflanzenschutzmittel gesetzlich erlaubt, um das Kraut an der Oberfläche zu entfernen und die Ernte vor Schaden bewahren zu können. Diese würden so wenig wie möglich und so selten wie möglich genutzt. Das werde auch durch die Qualitätssicherung kontrolliert.

Glyphosat würde in die Knolle eindringen und diese mitunter zerstören, so Strauss. Glyphosateinsatz im Kartoffelanbau sei nicht nur verboten, sondern wäre auch schlichtweg dumm.

Landwirtschaftskammer bestreitet Vorwürfe

Auch Ulrich Höfert, Leiter des Fachbereichs Obst- und Gemüseabteilung der Landwirtschaftskammer, betont, dass das Pflanzengift Glyphosat in Vorarlberg nicht zum Kartoffelanbau verwendet wird. Außedem verweist er auf die von EU-Fachstellen kürzlich beschlossene Ungefährlichkeit von Glyphosat. Deshalb lehne er  zu jetzigen Zeitpunkt auch ein umfassendes Verbot von Glyphosat ab.

Zadra mit Antwort nicht zufrieden

Zadra gibt sich mit der Antwort des “Ländle Qualitätsprodukte”-Geschäftsführers nicht zufrieden. “Marcel Strauss ist uns die Antwort schuldig geblieben, ob er bereit ist, bei allen Ländle-Qualitätsprodukten durchgängig auf Glyphosat zu verzichten. Ich will außerdem wissen, ob er bereit ist, diese Vorgaben in den Richtlinien des Ländle-Gütesiegels festzuschreiben”, sagt Zadra.

Strauss habe in seiner Stellungnahme darauf hingewiesen, dass Pflanzenschutzmittel im Bedarfsfall erlaubt sind. „Ich möchte Aufklärung darüber, welche Pflanzenschutzmittel bei welchen Produkten zum Einsatz kommen. Dass Glyphosat beim Kartoffelanbau verboten ist, ist mir bekannt. Dieses Verbot muss aber für alle Produkte, wie zum Beispiel auch Futtermais, gelten“, fordert der Landwirtschaftssprecher.

(Red.)

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