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Kopf bei Angelobung von Präsident Rouhani im Iran

Seit Jahrhunderten bestehen gute Beziehungen zu dem Land
Seit Jahrhunderten bestehen gute Beziehungen zu dem Land ©APA
Der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP) ist am Freitag zu einem zweitägigen Besuch in den Iran gereist.

Neben der Teilnahme als offizieller Vertreter der Republik Österreich an der Angelobung von Präsident Hassan Rohani nach seiner Wiederwahl standen auch Arbeitsgespräche mit Parlamentspräsident Ali Larijani und mit Außenminister Mohammad Javad Zarif auf dem Programm.

“Österreich und Iran verbinden seit fünfhundert Jahren gute und freundschaftliche Beziehungen. 2018 feiern wir den 160. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen und 60 Jahre österreichisches Kulturforum Teheran. Mir ist es wichtig, diese bilateralen Beziehungen auf allen Ebenen weiter auszubauen”, betonte Kopf laut einer am Samstag veröffentlichten Aussendung während seines Aufenthalts in Teheran.

Wirtschaftliche und kulturelle Kooperation

Besonderes Potenzial in der bilateralen Zusammenarbeit sieht der Zweite Nationalratspräsident vor allem in der wirtschaftlichen und kulturellen Kooperation. Der Iran sei ein Magnet für Kulturtouristen aus der ganzen Welt. Eine enge Kooperation im Kulturaustausch bringe Vorteile für beide Seiten, meinte Kopf. Eckpfeiler dieser Kooperation sei das seit 1958 ununterbrochen aktive österreichische Kulturforum Teheran, das einzige westliche Kulturinstitut im Iran.

Aber auch die wirtschaftlichen Beziehungen sollten vertieft werden. “Nach der Beendigung der internationalen Sanktionen gegen den Iran hat sich eine Dynamik entwickelt, die genutzt werden muss”, so Kopf weiter. “Das Know-how österreichischer Firmen wird von iranischer Seite sehr geschätzt. Österreich verfügt über eine sehr gute Reputation. Das stellt einen wesentlichen Anknüpfungspunkt für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen dar.”

Neutrale Vermittlerrolle Österreichs

Auf politischer Ebene werde seitens des Iran vor allem die neutrale Vermittlerrolle Österreichs geschätzt, die schließlich 2016 auch den Durchbruch bei den Wiener Atomverhandlungen ermöglicht habe. “Dieser Erfolg war nur auf der Basis von gegenseitigem Respekt und beiderseitiger Kompromissbereitschaft möglich. Der Dialog ist immer noch die beste Konfliktlösungsstrategie und diese will ich auch von parlamentarischer Seite weiter fortführen”, so Kopf.

In diesem Zusammenhang kritisiert Kopf die “Einschüchterungsversuche” der irankritischen US-Lobbyorganisation UANI gegenüber österreichischen Firmen. Der Iran erfülle bis heute alle Bedingungen des in Wien 2015 abgeschlossenen Atomabkommens, “was auch die USA kürzlich attestieren mussten”, erklärte Kopf. “Der Atomvertrag markiert einen historischen Wendepunkt in der Weltdiplomatie und er eröffnet die Möglichkeit, den Iran wieder in die Mitte der Staatengemeinschaft zurückzuholen, von der er durch die Sanktionen durch zehn Jahre hindurch mehr oder weniger ausgeschlossen war. Solche Drohgebärden stärken leider jene Kräfte in- und außerhalb des Iran, die diese Entwicklung unterbinden wollen, und sind daher auf das schärfste zu verurteilen”, unterstrich der ÖVP-Politiker.

(APA)

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