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Karate-WM in österreichischer Damen-Hand

Buchinger kann es kaum glauben
Buchinger kann es kaum glauben
Karate trägt in Österreich aktuell weibliche Züge - zumindest am ersten Finaltag bei den 23. Karate-Weltmeisterschaften in Linz war es so. Drei Damen standen am Samstag in je einer Medaillen-Entscheidung.

Alisa Buchinger holte Gold im Kumite bis 68 Kilogramm, die Vorarlbergerin Bettina Plank  (-50 kg) zog mit Bronze nach. Die erst 18-jährige Kristin Wieninger schrammte im Kata-Bewerb knapp an einer Medaille vorbei.

Buchinger brachte die gut besuchte TipsArena am frühen Nachmittag zum Tosen, als sie im Finale die Dänin Katrine Pedersen überlegen 9:1 besiegte. “Unglaublich, ich kann es noch gar nicht fassen”, sagte die Salzburgerin nach ihrem Triumph im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

Nach 22 Jahren – 1994 holte der Vorarlberger Daniel Devigili in Malaysia Gold in der Kumite-Klasse bis 75 kg – wieder Karate-WM-Gold für Österreich und erstmals für eine Frau. “Es wurde Zeit, die Hymne wieder bei einer WM zu hören”, meinte Buchinger, die am Mittwoch ihren 24. Geburtstag feierte, nach der Siegerehrung.

Große Freude bei Devigili

Devigili, nun Bundes-Nachwuchstrainer, freute sich wahnsinnig, von Ablöse war keine Rede – “Alisa hat sich zu mir gesellt”, grinste er. Für ein kleines Land sei das bemerkenswert. “Heute werden wir noch ordentlich feiern”, kündigte er nach dem Sieg seiner engeren Landsfrau Plank im “kleinen Finale” an.

Ex-Europameisterin Plank ist auf Plakaten “das Gesicht” dieser WM und musste wie Buchinger mit großem Druck umgehen. Mit der Bronze-Medaille hat sie ihm standgehalten, sie siegte per Schiedsrichterentscheid – nach zwei Minuten war es 0:0 gestanden – gegen Sharmini-Shree Segaran aus Malaysia.

Sprechchöre für Bettina Plank

Rot-weiß-rote “Betti”-Schilder, Sprechchöre und Applaus hatten die zierliche Athletin unterstützt. “Ich brauche Zeit, das zu realisieren”, war die 24-Jährige überwältigt. “Die WM bringt viel Aufmerksamkeit für unseren Sport. Es ist schön, das zu erleben”, sagte die in Oberösterreich lebende Vorarlbergerin nach dem Kampf. Feiern war angesagt, wohl auch mit Weltmeisterin Buchinger, für die sich Plank “riesig” freute.

Zuvor hatte Seriensieger Rafael Agajew aus Aserbaidschan einen umjubelten Auftritt in der Kumite-Klasse bis 75 Kilo und holte sich gegen Omar Abdel-Rahman aus Ägypten sein fünftes Gold bei Weltmeisterschaften. Bisher glänzte Japan mit zwei Goldenen, Ayumi Uekusa (68+) sowie ihr Kollege Ryutaro Araga (-84) holten den Sieg in ihrem Kumite-Bewerben. Die Französin Emilie Thouy (-55), die Ägypterin Giana Lotfy (-61) und der Iraner Sajad Ganjzadeh (84+) sind nun ebenfalls Kumite-Weltmeister.

Am Sonntag vertritt zum Abschluss der Titelkämpfe Para-Athlet Markus “Mendy” Swoboda Österreich im Finale der Rollstuhl-Sportler. Er stieg nach seinem Olympia-Silber im Kanu ins Karate-Training ein und schaffte es auf Anhieb so weit. Mit der Kanadierin Patricia Wright und dem Deutschen Albert Singer stehen bereits zwei Weltmeister der völlig in die WM inkludierten Para-Bewerbe fest.

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