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Kappaurer verlässt Bezauer Wirtschaftsschulen und wird neuer Landesschulinspektor

Neuer Herausforderung für Kappaurer
Neuer Herausforderung für Kappaurer ©VOL.AT/Hartinger
Bezau - Dir. Andreas Kappaurer wechselt von den Bezauer Wirtschaftsschulen ins Amt des Landesschulinspektors. Einen Nachfolger scheint man in Bezau schon gefunden zu haben.

„Mit 55 Jahren hat man im Berufsleben nicht mehr viele Möglichkeiten sich zu verändern oder neue Herausforderungen zu suchen und anzunehmen – deshalb musste ich die Chance einfach nutzen“, begründet Andreas Kappaurer im Gespräch mit der VN-Heimat seinen Entschluss, sich als Landesschulinspektor zu bewerben. Dieser Karriereschritt, der am 1. März vollzogen wird, ist nur noch Formsache, denn es gab für diese Position nur seine Bewerbung.

Plötzlich ging es schnell

Er habe sich diesen Schritt lange und sorgfältig überlegt und hat „buchstäblich am letzten Tag meine Bewerbung abgegeben, und so ging das alles am Ende sehr schnell. Ich habe – weil ich einziger Bewerber war – mündlich die Zusage bekommen, dass ich in der neuen Funktion ab 1. März tätig sein könne und habe dementsprechend in Bezau per Ende Februar gekündigt, auch wenn die schriftliche Bestätigung noch aussteht. Zugegeben, in der breiten Öffentlichkeit mag dies alles überraschend erscheinen, für Insider war diese Entwicklung jedoch absehbar, und deshalb ist die Bezauer Schule auch darauf vorbereitet. Mir war vor allem wichtig, dass die großen Projekte – werkraumschule und Gascht – noch auf Schiene gebracht werden konnten und ich hier nicht eine Baustelle hinterlasse.“

Nachfolge ist geregelt

hammerer
hammerer
An den Bezauer Wirtschaftsschulen wird es auch personell einen nahtlosen Übergang geben, wenngleich es noch keinen offiziellen Nachfolger als Direktor der Wälder Schule gibt. „Die Nachfolge steht noch nicht fest. Ich werde interimsmäßig bis zur Neubestellung seine Amtsgeschäfte weiterführen“, teilt
Mario Hammerer
in einer Aussendung mit. Im Kollegium der Bezauer Schule haben sich Lehrerinnen und Lehrer darauf verständigt, dass sich Hammerer als einziger Kollege bewerben wird.

„Ich gehe davon aus, dass es auch von außerhalb keine weitere Bewerbung geben wird und Mario somit als logischer Nachfolger Direktor wird“, sieht Kappaurer die Leitung der Bezauer Schule so gut wie geregelt. Warum? „Wir waren immer stolz darauf, eine etwas andere Schule zu sein – mit der werkraumschule, die bereits auf Schiene ist, und der ,Gascht‘, die im Herbst startet, sind wir mittelfristig optimal aufgestellt. Diese Projekte zu leiten und weiterzuentwickeln wird eine der Hauptaufgaben meines Nachfolgers sein – und ich glaube, dass dazu jemand am besten geeignet ist, der seit Jahren damit vertraut ist und an den Konzepten mitgearbeitet hat – eben ein Kollege aus dem Bezauer Lehrkörper“, so der scheidende Direktor.

Fast 30 Jahre dabei

1988 ist Kappaurer an die Bezauer Schule gekommen und hat sich in einer sehr spannenden Zeit und Entwicklung der ehemals privaten Handelsschule, die 1972 gegründet und zehn Jahre später verbundlicht wurde, engagiert um die Einführung neuer Schultypen eingebracht. In Zehn-Jahres-Schritten wurde die Bezauer Schule zu einer Bildungseinrichtung mit vielfältigem Angebot. In den 80er-Jahren kamen die dreijährige Tourismusfachschule (heute Hotelfachschule, ab Herbst Gascht) und einjährige Wirtschaftsschule hinzu, 1996 die Handelsakademie, und ab Herbst 2005 wurde auch eine fünfjährige Höhere Lehranstalt für Tourismus geführt.

Parallel zur inhaltlichen Entwicklung kam auch die Übersiedlung in das moderne Schulgebäude, das 2003 bezogen werden konnte.

Als sein Vorgänger und „Gründungsdirektor“ Gebhard Hubalek nach 33-jähriger Amtszeit seine verdiente Pension antrat, war Kappaurer der logische Nachfolger, der ab dem Schuljahr 2005/06 die Leitung der Schule übernahm.

Praxisorientiert

Mit seinem Team arbeitete Kappaurer nach einer Konsolidierungsphase im neuen Haus an engen Vernetzungen mit den Betrieben der Region. Sei es mit der Praxishandelsschule, später mit der werkraumschule, die seit dem laufenden Schuljahr überaus erfolgreich unterwegs ist, und zuletzt mit der „Gascht“, der Kooperation mit dem Wälder Gastgewerbe.

Beide Schultypen zielen auf eine enge Vernetzung mit Handwerk bzw. Gastgewerbe ab. In beiden Fällen wird eine kombinierte Ausbildung mit Lehr- und Schulabschluss angeboten, wobei Praxis und Schule über weite Strecken parallel laufen. Zusätzlicher Vorteil: „Die Gesamt-Ausbildungszeit wird gegenüber dem bisherigen Modell, bei dem Schule und Lehre nacheinander absolviert wurden, um ein Jahr verkürzt.“

Am Ball bleiben

Die „Gascht“, die ab dem Schuljahr 2017/18 auch in Bludenz und im Hohen­emser Wifi angeboten wird, wurde erst vor wenigen Wochen vorgestellt, und im Gespräch mit der VN-Heimat sprach Kappaurer damals von einem Prozess-Abschluss: „Mit diesem neuen Schultyp haben wir die Anpassungen an heutige Erfordernisse abgeschlossen. Ich bin überzeugt, dass wir damit mittelfristig – und damit gehe ich von einem Zeitraum von zehn Jahren aus – nachhaltig und zukunftsweisend aufgestellt sind und wir der regionalen Wirtschaft bestens und treffsicher ausgebildete Absolventen bieten können.“

Diese Überlegung hat ihm auch den Wechsel in seine neue Funktion als Schulinspektor erleichtert. „Ich bin dort nicht aus der Welt – im Gegenteil, ich kann mein Wissen und meine Erfahrung künftig auch an anderen Schulen einbringen. Dass ich dabei besonders in Bezau am Ball bleiben und die dort entwickelten Projekte begleiten werde, versteht sich von selbst“, sieht er sein Amt als Landesschulinspektor als Partner bei der Umsetzung innovativer Ideen.

(Quelle: VN-Heimat/Peter Strauß)

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