Der Plattformpartner “Freie Wählergemeinschaft Seekirchen” (FWS) und damit auch der geplante Spitzenkandidat Helmut Naderer kamen dem Bündnis abhanden – vermutlich (aber noch nicht bestätigt) in Richtung Team Stronach. Wie es jetzt weitergeht, wird das BZÖ am Wochenende im Landesgremium beraten.
“Spitzenkandidat Helmut Naderer hat die schriftliche Vereinbarung aufgelöst”, zeigte sich BZÖ-Landesobmann Robert Stark (29) am Dienstag, 19. März im Gespräch mit der APA enttäuscht. Er wirft Naderer, Vizebürgermeister von Seekirchen am Wallersee, “Vertrauensbruch” vor. Aber nicht nur Naderer, der bis 2003 FPÖ-Mitglied war, auch der Seekirchner Stadtrat Dietrich Marius (FWS) und Ex-FPÖ-Landesparteisekretär Franz Schmidhuber (FWS) hätten sich von der Wahlkooperation verabschiedet. “Sie haben mir das bereits mitgeteilt”, sagte Stark. “Diese Leute drehen sich im Wind. Vereinbart war, dass wir mit Naderer und der FWS unter der Liste ‘BZÖ/Frischer Wind’ kandidieren. Es wurden Wahlplakate vorbereitet, nun müssen wir alles ändern. Die Kandidatur ist jetzt stark gefährdet.”
BZÖ/Frischer Wind Kanditatur unsicher
Zumindest Naderer dürfte zum Team Stronach Salzburg wechseln. Bisher hat er das gegenüber der APA aber nicht bestätigt. Diese Woche wird das Team Stronach noch eine Klausur abhalten. Am Wochenende sollen dann die Kandidaten für die Salzburger Landtagswahl feststehen. Für das Salzburger BZÖ gibt es nun drei Möglichkeiten: Entweder eine Kandidatur mit freien Wählergemeinschaften und unabhängigen Listen aus anderen Gemeinden, zum Beispiel aus Nußdorf (Flachgau) und Kuchl (Tennengau), womöglich weiterhin unter dem Titel “BZÖ/Frischer Wind”. Oder das BZÖ tritt alleine oder gar nicht zur Wahl an.
Letzte Variante schließt Stark aber doch nahezu aus. “Wir haben kein Problem, die erforderlichen Unterstützungserklärungen zu bekommen. Ich bin zuversichtlich, dass wir pro Bezirk 100 Unterschriften erhalten.” Das BZÖ habe bei der Nationalratswahl 2008 in Salzburg immerhin etwas mehr als zwölf Prozent erreicht, bei der EU-Wahl 2009 in Salzburg etwas über vier Prozent. “Wir können ja weiterhin unter ‘BZÖ/Frischer Wind’ kandidieren, das wäre ein guter Slogan”, meinte Stark. Eine logische Konsequenz wäre, wenn er sich selbst als Spitzenkandidat zur Verfügung stelle. Aber das müsse noch entschieden werden, sagte der Salzburger Unternehmer und Absolvent des Studiums der Betriebswirtschaftslehre. An der für Sonntag geplanten Versammlung wird vermutlich auch BZÖ-Chef Josef Bucher teilnehmen.
“BZÖ hielt sich nicht an Vorgaben”
“Das BZÖ hielt sich nicht an die Vorgaben. Seit Mitte Dezember wird alles auf die lange Bank geschoben. Die Finanzierung wackelte bis zuletzt”, erklärte Stadtrat Dietrich Marius von der “Freie Wählergemeinschaft” (FWS). So könne man keine Wahlbewegung in Gang setzen, betonte der Stadtrat. “Nichts ging weiter. Offensichtlich arbeiten in Wien Kräfte gegen eine gemeinsame Kandidatur in Salzburg.” Weder er noch Franz Schmidhuber würden für eine andere Gruppierung kandidieren, sagte Marius. “Wir werden uns vielmehr verstärkt im Rahmen der Freien Wähler um Seekirchen kümmern, wo ja auch vieles im Argen liegt.”Auch Freie Wähler in anderen Orten hätten ihnen ein Distanzieren vom BZÖ nahegelegt. Mit der Begründung, dass in ihren Gemeinden das BZÖ, das in Salzburg in den letzten Jahren ja “nicht vorhanden” gewesen sei, äußerst schlecht wegkomme, erläuterte Marius.
(APA)
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