Er ruft in Morning-Shows an, beantwortet alle Interviewanfragen selbst, schafft eine unglaubliche Präsenz. Anders als die unglückliche Hillary Clinton hat er die Mühen der Vorwahlen bereits abstreifen können. Das nutzt er aus, und zwar nicht zu knapp.
Trump weiß wie man Schlagzeilen macht
Der Milliardär ist ein Meister des sogenannten News Cycle, des wirksamen Setzens oder aktiven Killens von Botschaften. Wenn Clinton Kentucky verliere, müsse sie abtreten. Wenn er Präsident sei, werde er kein Problem haben, mit Nordkoreas geächtetem Diktator Kim Jong-un zu sprechen, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
Am Tag nach Oregon, eigentlich ein stiller Schlechtwettertag, verbreitet Trump so beiläufig seine elf Kandidaten für den vakanten Platz am Obersten Gericht. Barack Obamas Sprecher Josh Earnest sagt dazu etwas gequält, nicht ein einziges dieser elf “Individuen” sei ein Kompromisskandidat.
Donald Trump unveils list of 11 judges he would consider as potential #SCOTUS nominees https://t.co/8pJlZkIuH7 pic.twitter.com/svBJlWpNs5
— CNN (@CNN) 18. Mai 2016
My list of potential U.S. Supreme Court Justices was very well recieved. During the next number of weeks I may be adding to the list!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 19. Mai 2016
Es scheint aber weniger wichtig, wie seriös Trumps Botschaft in Sachen Supreme Court gemeint ist. Viel wichtiger ist, er hat neue News produziert. Und den konservativen Kritikern wirft er damit einen lockenden Brocken hin: Seht her, ich nehme euch ernst.
Vorteile im Kampf ums Weiße Haus?
Und alle, alle folgen. Wenn Mr. Trump Washington bereist, überträgt CNN Ankunft und Abflug des güldenen Flugzeugs tatsächlich live. Auf Twitter bleibt Trump bis in die tiefe Nacht ein Meister des großen Wortes in kleiner Form. Diese Dauerbeschallung verschafft dem Unternehmer im Kampf ums Weiße Haus große Vorteile.
Seinen Wahlkampf, bisher oft erratisch und eher aus dem Bauch heraus, professionalisiert Trump immer weiter. Er holt sich mit allen und vielleicht nicht nur mit klaren Wassern gewaschene Strategen wie Paul Manafort (“Ich arbeite nur direkt für den Boss”), engagiert als Finanzexperten Steven Mnuchin, tief verbunden mit der Wall Street.
Trump bekommt Unterstützung
In traditionell demokratisch wählende Staaten entsendet Trump dieser Tage schlagkräftige Teams, die ihm dort aus der Rolle des Underdog helfen sollen. Trump zieht auch dort durch, wo es niemand erwartet.
Clinton noch im engen Vorwahlrennen mit Sanders
Hillary Clinton würde sicher furchtbar gerne dagegen halten, sie ist aber weiter in engen Vorwahlrennen gegen Konkurrent Bernie Sanders gefangen. Klar, dass Trump auch an dessen Anhänger eine Botschaft hat.
Die Demokraten hätten das Rennen manipuliert, behandelten Sanders schlecht. In Wirklichkeit seien viele Sanders-Anhänger ja für ihn, Trump. Umfragen sagen: Diese Strategie könnte durchaus aufgehen.
Auch das Netz redet über Donald Trump
Ich dachte #Trump wär’ Milliardär. Wieso leistet er sich keinen Friseur, sondern frisst sich die Haare offensichtlich immer selbst vom Kopf?
— næhrstoff (@naehrstoff) 19. Mai 2016
Ich hoffe, euch wird nun einiges klar … ;) .. #Gn8#trump #trump2016 pic.twitter.com/DSxaoXJB1m
— кℓaηg ☣ ℛυiηℯn (@Klang_Ruinen) 18. Mai 2016
#Trump for President.
Die spinnen, die Amis.
Hat #Asterix ja schon immer gesagt … pic.twitter.com/jrcGDWn9SW
— Melitta Look (@Urschoepfer) 17. Mai 2016
(APA)
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