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Kärntner ÖVP wählt Christian Benger zum neuen Obmann

96,8 Prozent der Funktionärsstimmen für einzigen Kandidaten - Benger: "Bin aus dem Häuschen"
96,8 Prozent der Funktionärsstimmen für einzigen Kandidaten - Benger: "Bin aus dem Häuschen" ©APA
Christian Benger ist am Samstag auf einem offenen Parteitag der Kärntner ÖVP mit rund 850 Anhängern in Feldkirchen mit 96,8 Prozent der abgegebenen Funktionärsstimmen zum neuen Landesparteiobmann gewählt worden.

513 “Ja”-Stimmen standen 17 Gegenstimmen gegenüber, vier abgegebene Wahlzettel waren ungültig. Benger war vom Wahlergebnis hörbar gerührt: “Ich bin aus dem Häuschen.”

Er verstehe das Wahlergebnis als Auftrag, “Vollgas” für die Kärntner Volkspartei zu geben. Sehr stolz sei er, sagte der 52-Jährige. “Wenn wir Seite an Seite vorangehen, wird die Volkspartei eine bestimmende Kraft in Kärnten sein.” Bundesparteichef Michael Spindelegger, ebenfalls beim Parteitag anwesend, gratulierte Benger. Dieser sei “ein Garant für zukunftsorientierte Politik”.

Neben Benger wurden auch seine Stellvertreter an der Spitze der Kärntner ÖVP gewählt: die EU-Abgeordnete Elisabeth Köstinger, Bundesrat Christian Poglitsch, der Arbeitnehmervertreter Christian Waldmann sowie die Lehrerin Maria Schallehn. Die Wahl der Stellvertreter erfolgte meist einstimmig.

Zu dem Parteitag waren auch die ÖVP-Minister Sebastian Kurz und Andrä Rupprechter gekommen. Spindelegger kündigte an, den 100-Millionen-Euro-Kredit, auf den Kärnten schon länger warten muss, zu genehmigen. “Wir werden Kärnten finanzieren”, sagte der Finanzminister. Für die vermeintliche Kreditblockade – Spindelegger hatte ja eine Intervention seinerseits verneint – und seine Forderung nach 500 Millionen Euro als Kärnten-Beitrag zur Abwicklung der Hypo hatte sich Spindelegger Kritik von den Funktionären anhören müssen.

Mit der Wahl Bengers ist nun der Übergang der Obmannschaft von seinem Vorgänger Gabriel Obernosterer vollzogen. Obernosterer hatte die Partei vor zwei Jahren in einer schweren Krise übernommen. Josef Martinz, damals noch Angeklagter im Birnbacher-Prozess, war im Gerichtssaal zurückgetreten, nachdem er zugegeben hatte, dass beim Verkauf der Hypo-Bank an die BayernLB auch Geld an die ÖVP geflossen war. Obernosterer war damals mit 96,6 Prozent gewählt worden, allerdings hatten sich auch deutlich mehr Funktionäre – 610 – an der Wahl beteiligt.

(APA)

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