Kinder und Jugendliche sollen bei den sie betreffenden Angelegenheiten künftig stärker mitreden – auf Landes- und insbesondere auf Gemeindeebene. Das sagt der Entwurf zum neuen Vorarlberger Kinder- und Jugendgesetz. „Durch einen in dieser Form einzigartigen Prozess bei der Entstehung des Gesetzes haben wir gezeigt, dass Beteiligung für uns kein Lippenbekenntnis ist“, betont Wallner. Es sei logisch und konsequent, dass man die Beteiligung nicht nur im Gesetz verankere, sondern diese auch mit Leben erfülle. Deshalb war das Befragen von Jugendlichen essenziell bei der Erarbeitung der gesetzlichen Neuerungen.
Online-Befragung
Wichtigstes Element sei die umfassende Online-Befragung von Jugendlichen gewesen. Insgesamt 1117 Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 19 Jahren beantworteten die 15 Fragen. Das Durchschnittsalter betrug 17 Jahre. Über den Landesjugendbeirat wurde weiters ein Diskussionsleitfaden verteilt, mit dem Jugendorganisationen mit ihren Mitgliedern diskutieren konnten. Auch diese Ergebnisse wurden im Gesetz berücksichtigt. Nicht zuletzt gab es auch Experten-Interviews mit Erziehungsberechtigten, Sozialeinrichtungen, Jugendorganisationen und der Gastronomie. Auf diese Weise konnten weitere wichtige Standpunkte eingearbeitet werden. „Die Antworten lassen erkennen, dass die Jugendlichen sehr verantwortungsvoll mit der Vertrauen umgehen, das man in sie setzt“, fasst LH Wallner zusammen. Die eingereichten Antworten spiegeln eine breite Palette an Meinungen wider, die unter den Jugendlichen herrschen. Bei der Liberalisierung der Ausgehzeiten etwa hätten sich 60 Prozent dafür ausgesprochen, aber auch 20 Prozent für noch strengere Regeln.
„Beachtliche Reife“
Ähnliche Verhältnisse gab es etwa auch bei der Frage, ob Bier und Wein weiterhin ab 16 erlaubt sein sollen. Knapp 70 Prozent wollten die bestehenden Regeln beibehalten, 15 Prozent wollten ein Anheben der Altersgrenze auf 18. „Für mich zeigen diese Ergebnisse eine beachtliche Reife. Jugendliche machen sie genau Gedanken darüber, was gut für sie ist und was nicht. Die umfangreiche Beteiligung hat sich also bewährt“, meint der Landeshauptmann abschließend.
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