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Junge Asylwerber dürfen eine Lehre absolvieren

Arbeiten dürfen und eine Ausbildung bekommen. - Überaus wichtig für junge AsylwerberInnen.
Arbeiten dürfen und eine Ausbildung bekommen. - Überaus wichtig für junge AsylwerberInnen. ©Caritas Vorarlberg
Ein Erlass des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz ermöglicht jungen AsylwerberInnen die Chance, eine Lehre zu absolvieren.


Khan Ali ist 16 Jahre alt. Sein momentanes Zuhause ist eine Wohngemeinschaft für jugendliche AsylwerberInnen, die ohne Begleitung nach Österreich gekommen sind, der Caritas in Feldkirch. 15 Jugendliche sind in dieser WG untergebracht, ein Drittel ist schulpflichtig – den anderen wird durch Deutschkurse und Bildungsprojekte eine Tagesstruktur geboten. Khan Ali stammt ursprünglich aus Afghanistan. Über seine Vergangenheit und seine Flucht spricht er nicht allzu gerne, wohl aber über seine Pläne für die Zukunft. „Österreich gefällt mir sehr gut. Die Berge, die Städte – einfach alles.“ Was er denn beruflich gerne machen würde, wenn er die freie Wahl hätte, wird der junge Mann gefragt. „Journalist oder Film-Cutter“, erzählt er strahlend. Die Wirklichkeit schaut – zumindest momentan – freilich anders aus: Vorrangiges Ziel ist nämlich, dass er die deutsche Sprache lernt und einen Hauptschulabschluss in Österreich nachholt. Khan Ali lernt jedoch schnell und ist sehr motiviert.

Dank eines Erlasses des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz haben jugendliche AsylwerberInnen unter 18 Jahren jetzt eine große Chance, in Österreich auch eine berufliche Ausbildung zu absolvieren: Sie erhalten für die Dauer ihrer Lehrzeit eine Beschäftigungsbewilligung. „Das eröffnet natürlich völlig neue Perspektiven“, erläutert der Leiter der Flüchtlingshilfe der Caritas Vorarlberg, Martin Fellacher. „Bislang war es ein großes Problem für uns, dass die Jugendlichen keine geregelte Tagesstruktur vorgegeben hatten und keine Berufsausbildung machen durften. Durch den neuen Erlass erhoffen wir uns für einige Jugendliche klare Verbesserungen.“ Erste Erfolgserlebnisse gibt es bereits: Einer der Jugendlichen der UMF-WG startet im September mit einer Lehre als Schweißer in einem Bludenzer Industriebetrieb. Bei einem Schnuppertag bewies der junge Mann ein solches Geschick, dass kleinere sprachliche Barrieren, die noch ausgemerzt werden müssen, kein Hindernis waren. 

Die Möglichkeit, dass jugendliche AsylwerberInnen eine Lehre absolvieren können, ist neu. Entsprechend dankbar ist die Caritas über Unternehmen, die bereit sind, einem jungen Menschen die Chance zu geben, eine fundierte Ausbildung zu erhalten. Gerne gibt Stellenleiter Ralf Engelmann (T. 0664/8530343, E. ralf.engelmann@caritas.at) dazu genauere Auskünfte.

 

Quelle: Caritas Vorarlberg

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