Jugoslawische Gastarbeiter in Vorarlberg: Marko Kalabota rappt über die Erfahrungen seiner Generation
Elmar Hasovic archiviert im Auftrag des Vorarlberg Museums die Geschichten der Gastarbeiter in Vorarlberg. Anlässlich des heutigen Thementags im Vorarlberg Museum präsentiert VOL.AT Auszüge aus dreien dieser Lebensgeschichten. Inzwischen lebt die zweite und dritte Generation der ehemaligen Gastarbeitern in Österreich, mit ganz eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. Deren Blick auf die Welt sollte beim Thementag ebenfalls Einzug finden – mittels einem eigens produzierten Rap.
Der Blick der zweiten Generation
Hinter dem Rap steht der Vorarlberger Marko Kalabota auf einen Vorschlag von Hasovic. “Er kam auf mich zu und fragte ob ich nicht was zu dem Thema machen möchte, denn man wollte etwas weg von diesem klassischen Ausklang mit Folklore”, erklärt der seit 1991 in Vorarlberg lebende halb Serbe, halb Kroate. “Ich bin hier quasi die Stimme der zweiten, dritten Generation.” Die Musik ist ein Sample eines alten jugoslawischen Lieds der Gruppe Bjelo Dugme, das Video kommt von Vantastiq.
Musik aus zwei Welten
Kalabota macht sein zehn Jahren Musik in Eigenproduktion. “Das Konzept meiner Musik ist es beide Welten zu vereinen. Wir als ‘Kinder mit Migrationshintergrund’ leben hier zwischen zwei Welten. Einerseits Europa, Österreich die Pop Kultur, die Hip Hop Musik. Auf der anderen Seite ist die Heimat, die musikalischen Einflüsse von Zuhause. Ich habe stets versucht beide auf eine kreative Art zu verbinden.” Auch inhaltlich beschäftigt sich der Sohn einer Gastarbeiterin oft mit den Themen dieser Bevölkerungsgruppe. In den letzten zweieinhalb Jahren wurde es still um den Musiker – bis zu dieser Projektanfrage.
Thementag im Vorarlberg Museum
Die boomende österreichische Wirtschaft benötigte nach dem Zweiten Weltkrieg dringend Arbeitskräfte. 1966 wurde mit Jugoslawien ein Anwerbeabkommen abgeschlossen. Viele junge Frauen und Männer zogen nach Vorarlberg, um in der Textilindustrie und in anderen Branchen zu arbeiten. Ein Thementag ist der Bedeutung der Arbeitsmigration aus dem ehemaligen Jugoslawien und damit einem wenig beachteten Kapitel der jüngeren Landesgeschichte gewidmet. Zuwanderer und ihre Nachfahren sprechen über Vergangenheit und Gegenwart, Ankunft und Herkunft, Rück- und Wiederkehr. Vereine präsentieren sich und das vielfältige kulturelle Leben der ehemaligen „Gastarbeiter“ in ihrer zweiten Heimat. Ein Tag mit Musik, Literatur, Kunst und Kulinarik.
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