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Jugendliche wollen bei nächsten Wahlen mitbestimmen

Klassensprechertreffen in Dornbirn - Jugendliche wollen mehr Mitsprache in der Schule.
Klassensprechertreffen in Dornbirn - Jugendliche wollen mehr Mitsprache in der Schule. ©image3
Überraschende Ergebnisse fördert eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung zum Demokratieverständnis und zur Jugendmitbestimmung im Vorarlberger Rheintal inklusive Dornbirn zutage.
Ergebnisse der Studie

Demnach wollen sich drei Viertel (74%) der etwa 850 befragten Jugendlichen der 8. und 9. Schulstufe an den kommenden Wahlen in Vorarlberg beteiligen. Am Wohnort sind nahezu zwei Drittel der Jugendlichen zufrieden mit den Möglichkeiten zur Mitbestimmung, während sie diese in der Schule als ausbaufähig empfinden. Die Studie ist im Rahmen einer Masterthesis entstanden.

Jugendliche mit hohem Demokratieverständnis

Insgesamt stellen die Studien-Autoren Elmar Luger und Christian Weiskopf der Jugendmitbestimmung im Vorarlberger Rheintal inklusive Dornbirn ein gutes Zeugnis aus. Mehr als zwei Drittel der befragten Jugendlichen zeigen demnach große Veränderungsbereitschaft und ein hohes Demokratieverständnis. Vor allem die Bemühungen rund um Schuldemokratie der Stadt Dornbirn und des stadtnahen Vereins „JugenDornbirn“ tragen offenbar Früchte. Nahezu 79 Prozent der Jugendlichen bestätigen, dass Schülervertreter in Dornbirn bestens auf ihre Arbeit vorbereitet werden.

Besonders spannende Ergebnisse ergibt der Vergleich zwischen Jugendlichen deutscher und nicht-deutscher Muttersprache, wobei zu Letzteren jeder fünfte Befragte zu zählen ist. Während in den Bereichen „Demokratieverständnis“ und „Beteiligung an Wahlen“ keine signifikanten Unterschiede auftreten, sind Jugendliche nicht-deutscher Muttersprache deutlich zufriedener mit den Mitbestimmungsmöglichkeiten am Wohnort und in der Schule. Sie empfinden diese als jugendgerecht und fühlen sich mit ihren Anliegen und Vorschlägen ernst genommen sowie bei Projekten stark eingebunden.

Mehr Mitbestimmung in der Schule gewünscht

Großes Potenzial erkennen die Studienautoren bei der Mitbestimmung in der Schule. „Wir erkennen in diesem Umfeld ein hohes Maß an Scheinpartizipation, da sich Schüler nur oberflächlich in Entscheidungen einbezogen und von Verantwortlichen mittelmäßig bis schlecht unterstützt fühlen. Hier muss durch mehr oder tatsächliche Mitbestimmung von Jugendlichen bei Festlegung von Regeln im Unterricht, bei der Auswahl von Exkursionen bzw. Unterrichtsthemen oder bei der Notengebung gegengesteuert werden“, so Elmar Luger und Christian Weiskopf.

Die zitierte Studie ist Teil der Masterthesis von Elmar Luger, Leiter der Jugendabteilung der Stadt Dornbirn, und Christian Weiskopf, Lehrer an der Polytechnischen Schule Dornbirn, die sie zum Abschluss des Lehrgangs „Politische Bildung“ an der Donau-Universität Krems verfasst haben.

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