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JPMorgan verliert weitere Milliarde

Die US-Großbank JPMorgan Chase gerät offenbar immer tiefer in den Schlamassel. Nach Informationen der "New York Times" (NYT) sind die Verluste aus den fehlgeschlagenen Finanzwetten von ursprünglich 2 Mrd. binnen einer Woche auf mindestens 3 Mrd. Dollar (2,37 Mrd. Euro) angeschwollen.
JPMorgan verspekulierte sich

Hedgefonds und Spekulanten hätten die Notlage der Bank ausgenutzt, hieß es unter Berufung auf eingeweihte Personen. JPMorgan-Chef Jamie Dimon hatte bereits bei seiner Offenbarung des Milliardenverlusts am vergangenen Donnerstag erklärt, dass die Bank weiteres Geld verlieren dürfte. Überraschend ist die Geschwindigkeit, mit der Amerikas größtes Geldhaus wegen seiner Zockereien weiter abrutscht. JPMorgan hat das große Problem, dass jetzt alle Marktteilnehmer von den eigentlich geheimen Geschäften wissen. Hedgefonds und andere Spekulanten wetten nun dagegen. Keinen Kommentar von der Bank gab es bis jetzt zum NYT-Bericht.

Rechtslage noch unklar

US-Finanzaufsichtsbehörden sowie die Bundespolizei FBI schauen sich bereits die verlustreichen Geschäfte von JPMorgan an, wobei noch vollkommen unklar ist, ob die Bank gegen Gesetze verstoßen hat. Der Milliardenverlust hat überdies in Washington den Unterstützern der sogenannten “Volcker Rule” Auftrieb gegeben, die das Spekulieren mit eigenem Geld bei den Banken unterbinden soll. JPMorgan-Chef Dimon ist einer der größten Gegner der Regel.

Obama pocht auf Bankenregulierung

US-Präsident Obama drängte nach dem milliardenschweren Spekulationsverlust bei JPMorgan einem Zeitungsbericht zufolge auf eine strenge Umsetzung der neuen Bankenregulierung. Nach Bekanntwerden des Handelsdesasters habe das Präsidialamt den Druck in Gesprächen mit dem Finanzministerium erhöht, berichtete das “Wall Street Journal” am Donnerstag. Es ist das erste Anzeichen, dass die Politik Konsequenzen aus dem spektakulären Vorfall zieht.

 

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