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Jörg Adlassnigg genießt es, für das Publikum zu spielen

Der Meister der Mimik: Jörg Adlassnigg ist nicht nur Lehrer aus Leidenschaft, sondern fühlt sich auf der Bühne pudelwohl.
Der Meister der Mimik: Jörg Adlassnigg ist nicht nur Lehrer aus Leidenschaft, sondern fühlt sich auf der Bühne pudelwohl. ©Bandi R. Koeck
Rankweil-Eschen. (BK) Er ist nicht nur Lehrer aus Leidenschaft, sondern spielt leidenschaftlich gerne Kabarett -Theater. Seine Kabaretts zusammen mit Maria Neuschmid begeistern seit den 90er Jahren heimisches und auch internationales Publikum.

Serie: Menschen aus der Heimat

Jörg Adlassnigg liebt es, vor Publikum aufzutreten. Zur Schauspielerei kam er eher durch Zufall: „Seit meiner Studentenzeit habe ich in der ehem. Stadthalle oder im Theater am Saumarkt Geld verdient“, blickt er zurück auf die frühen 90er, als er auch Maria Neuschmid und ihren Bruder Stefan Vögel kennen lernte. In Vögels Paradestück „Grüß Gott in Voradelberg“ trat Adlassnigg 1991 zusammen mit Maria und Stefan Vögel, Gabi Fleisch und Roland Ellensohn auf – seither kann er nicht genug kriegen vom Kabarett-Sport: „Wir haben alle bis heute Freude am Spielen und unterhalten einfach gerne Leute. Highlights aus seiner Karriere gibt es Zuhauf, etwa das Stück „Ladies Night“ oder der letzte Auftritt beim Rankweiler Faschingsball zusammen mit Markus Linder.

Lehrer aus Leidenschaft

Doch Adlassniggs Brotberuf ist jener des Lehrers: „Seit ich denken kann, ist der Lehrberuf ein Traumberuf, vielleicht auch, weil ich handwerklich nicht sonderlich geschickt bin.“ Der charismatische Rankler unterrichtet schon seit 30 Jahren und sagt, er habe damals großes Glück gehabt, dass er gleich nach seiner Ausbildung an der Pädagogischen Akademie in Feldkirch nach Liechtenstein gekommen sei, da Lehrer dort damals sehr frei und offen ihre pädagogischen Fähigkeiten einbringen konnten . „Es macht mir nach wie vor Spaß zu unterrichten.“ Seit drei Jahren arbeitet er als schulischer Heilpädagoge. Langeweile oder Monotonie sind für ihn Fremdwörter, denn auch an seiner Schule kann er sein schauspielerisches Talent bestens anwenden: „Das Projekttheater an der Oberschule Eschen ist klassenübergreifend. Ich arbeite zusammen mit dem liechtensteinischen Schauspieler Leander Marxer, der einer meiner Schüler war“, verrät er stolz und meiner Kollegin Manuela Hasler. Seine Schüler entwickeln selber ein Stück und bringen ihre Ideen ein. Aktuell stehen Proben für eine von Schülerseite aus konzipierte Casting-Show an: „Damit können einzelne ihre Talente zeigen, aber auch ihre ganz persönlichen Sorgen, Nöte, Ängste und Freuden einbringen.“ Das Stück behandelt Themen wie junge Liebe, Ausländer und Inländer oder Eifersucht. Die Aufführung findet bei den Schaanern Theatertagen im TAK im Juni 2017 statt.

Humor als Quintessenz

Adlassnigg habe nie wirklich eine Enttäuschung auf der Bühne erlebt. Er sei noch nie frustriert nach einer Aufführung nach Hause gegangen. Allerdings Pannen habe es einige gegeben, diese seien aber mit viel Humor weggesteckt worden. „ Wunderschön ist es, vom Publikum gesehen zu werden“ so der Mann mit der markanten Stimme. Er erlebe stets einen riesigen Rückhalt seitens des Publikums. „Das erfolgreichste Stück mit der Maria war ‚Brutal’“ erinnert er sich schmunzelnd. Das Stück, das von einem Türkeiurlaub handelt wurde großteils in Badewäsche gespielt: „Damals im Winter in Raggal, 40 cm Schnee, gefühlte 10 Grad Raumtemperatur in der Tennishalle. Damit wir uns nicht erkälteten, ließen wir die Wollsocken an“ lacht er herzhaft. Und das Stück, an das er am meisten zurückdenkt? „’In Ewigkeit, Amen’“ kommt es wie aus der Pistole geschossen. Generell liebt er es, in ganz verschiedenen Rollen zu agieren.

Zukunftsziele und Ausblick

Und welche Ziele hegt Jörg für die nahe Zukunft? „Beruflich möchte ich die Freude am Unterrichten noch einige Jahre aufrechterhalten. Und was das Theater anbelangt würde ich sehr gerne etwas mit Musik machen, solistisch, in Begleitung mit Musikern.“ Der Inhalt soll „böse“ sein, politisch, krass, realistisch – immer im Zusammenhang mit unserer Gesellschaft. „Ein persönliches Anliegen ist, menschliche Grundthemen wie Neid, Liebe, Eifersucht – sowohl positiv als auch negativ – aufs Vorarlberger Kolorit umzulegen.“ Doch zuvor heißt es noch ordentlich proben, denn zusammen mit Maria Neuschmid und Tochter Anna steht für Herbst 2017 ein neues Stück an, in welchem Jörg Adlassnigg in verschiedene Rollen schlüpfen wird. „Ich möchte noch nicht allzuviel verraten, aber das gesellschaftspolitische Kabarettstück handelt vom „alt werden, alt sein““ schmunzelt er augenzwinkernd.

Zur Person

Jörg Adlassnigg

Geboren 11. 5. 1962 in Hohenems

Wohnhaft seit jeher in Rankweil

Beruf: Pädagoge

Hobbys: Schauspielerei, Sport aus Eitelkeit

Lieblingsmusiker: Bob Dylan

Verrückt nach Schokolade, Nutella und Zizile

Was schätze ich an Vorarlberg: gewohntes Umfeld, Menschen, auf die ich mich verlassen kann

Kontakt: www.neuschmid.com

E-Mail: adlassnigg.joerg@schulen.li

 

 

 

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