„Der Zebrastreifen in unserer Straße war sehr gefährlich, da man nicht um die Ecke sieht und die Autos einen erst spät sehen“, erklärt Ida. Der Übergang vor ihrem Haus in der Rudolf-von-Ems-Straße störte das Mädchen schon lange. „Ohne Begleitung von Erwachsenen durften wir den Zebrastreifen nicht benutzen.“ Deshalb beschloss sie eines Tages, etwas zu unternehmen. „Ich habe zu meiner Mama gesagt, ich schreibe dem Herrn Wallner jetzt einen Brief“, erzählt sie. Die Emserin setzte sich an den Computer und verfasste einen Brief, in dem sie auf den gefährlichen Schutzweg hinwies. Außerdem fügte sie Fotos hinzu. „Mit einer Freundin bin ich in der Nachbarschaft von Tür zu Tür und habe Unterschriften von anderen Kindern gesammelt.“ In das Dokument schrieb sie außerdem ihre Telefonnummer und brachte ihn schließlich zur Post. „Jeden Tag dachte ich mir, wann ruft er denn endlich an“, sagt Ida und lacht.
Persönlicher Anruf
Bereits nach vier Tagen bekam sie einen Anruf vom Referenten des Landeshauptmann Jürgen Abram. „Er hat mir gesagt, dass Herr Wallner meinen Brief bekommen hat und dieser an die Bezirkshauptmannschaft weitergeleitet wird.“ Ein paar Tage später wurde sie schließlich von der BH angerufen. Die Männer vereinbarten einen Termin mit ihr, um sich das Problem anzusehen. „Sie waren sich recht schnell einig, dass das kein geeigneter Fußgängerübergang ist“, so die Schülerin. Auch ein Mann vom Straßenbauamt war anwesend und überlegte gemeinsam mit ihr, wie man den Zebrastreifen neu positionieren könnte. „Ich musste an verschiedenen Stellen Probe stehen.“
LH zeigt sich beeindruckt
Schließlich wurde eine geeignete Position gefunden und der Schutzweg um ein paar Meter nach hinten versetzt. Schon mehrere Nachbarn hätten bei der Stadt Hohenems auf den gefährlichen Zebrastreifen hingewiesen, erzählt Mama Eva. „Aber es wurde nichts gemacht.“ Umso stolzer ist sie auf ihre Tochter, dass sie es geschafft hat. „Jetzt fühle ich mich wieder sicher, wenn ich die Straße überquere“, sagt Ida und lächelt. Auch LH Markus Wallner zeigte sich auf Anfrage von W&W beeindruckt von dem Mut der Zehnjährigen. „Das war wirklich couragiert, dass sie mir direkt einen Brief geschrieben hat, in dem sie bestimmt auf das Problem hingewiesen hat“, so Markus Wallner. Deshalb musste der Landeshauptmann auch nicht lange überlegen und leitete den Brief sofort an die BH weiter. „Ich wollte eine Zehnjährige und ihr Anliegen ernst nehmen und habe deshalb alles sofort in die Wege geleitet“, erzählt Wallner. Getroffen haben sich Ida und der Landeshauptmann noch nicht. „Ein so mutiges Mädchen würde ich aber gerne einmal kennenlernen.“
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