Gewalt wird nicht, wie oftmals angenommen, zumeist auf der Straße und von Fremden ausgeübt. Gewalt passiert am häufigsten dort, wo man sie nicht erwartet: am Ort der scheinbaren Geborgenheit in den eigenen vier Wänden, in der Familie. Hilfe und Unterstützung finden Opfer von häuslicher Gewalt an der IfS-Gewaltschutzstelle Vorarlberg. Im vergangenen Jahr traten wir für die Rechte von 611 Menschen, die von Gewalt in der Familie und im sozialen Nahraum betroffen sind, ein, berichtet Ulrike Furtenbach, Leiterin der IfS-Gewaltschutzstelle. Es ist wichtig, die Betroffenen vor weiteren Gewalthandlungen zu schützen, denn jeder Tag ohne Gewalt ist ein Gewinn!
2009 konnte die IfS-Gewaltschutzstelle auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Zehn Jahre, in denen das vorrangige Ziel, die Sicherheit von gefährdeten Personen zu erhöhen, kontinuierlich verfolgt wurde. Zehn Jahre, in denen im Rahmen von psychosozialer und juristischer Beratung gemeinsam mit Betroffenen Möglichkeiten und Wege erarbeitet wurden, wie Gewalt nachhaltig beendet werden kann, so Furtenbach. Im zehnten Jahr des Bestehens der IfS-Gewaltschutzstelle unterstützten die Mitarbeiterinnen nicht nur 611 Personen zu 91% Frauen, zu 9% Männer , sondern führten zudem 1.946 telefonische sowie 917 persönliche Beratungen durch, leisteten in 123 Fällen Prozessbegleitung, stellten 119 Anträge auf einstweilige Verfügung u.v.m.
Das zweite Gewaltschutzgesetz
Das Inkrafttreten des zweiten Gewaltschutzgesetzes im Juni 2009 brachte weitreichende Verbesserungen im Bereich des Opferschutzes von Menschen, die von häuslicher Gewalt und Gewalt im sozialen Nahraum betroffen sind, mit sich. Dazu zählen die Verlängerung der einstweiligen Verfügung von 3 auf 6 bzw. 12 Monate, die Verlängerung des Betretungsverbotes von 10 auf 14 Tage sowie die Ausweitung des Personenkreises, gegen den eine einstweilige Verfügung erwirkt werden kann. Zudem bringt das zweite Gewaltschutzgesetz Verbesserungen des strafrechtlichen Instrumentariums zum Schutz der Opfer mit sich. Diese gesetzlich verankerten Fortschritte gilt es nun im Alltag umzusetzen mit dem Ziel, gewaltfreien, partnerschaftlichen Beziehungen wieder ein Stück näher zu kommen, betont die Leiterin der IfS-Gewaltschutzstelle.
Projekt S.I.G.N.A.L. II
Gewalt gegen Frauen und Mädchen Schätzungen zufolge erlebt jede vierte Frau Gewalt in ihrer Beziehung wird weltweit als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen eingeschätzt. Denn Gewalt wirkt sich unmittelbar auf die körperliche und seelische Gesundheit aus. Deshalb wurde 2009 das Interreg-Projekt S.I.G.N.A.L. in Zusammenarbeit mit dem Frauenreferat des Landes Vorarlberg weitergeführt. Dieses Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, medizinisches Fachpersonal für die gesundheitliche Versorgung von Opfern häuslicher Gewalt zu sensibilisieren.
IfS-Gewaltschutzstelle Vorarlberg
Leiterin: Ulrike Furtenbach
Johannitergasse 6
6800 Feldkirch
Tel.: 05522/82440
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