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Jeden Tag neu gefordert

Fließend verläuft bei Daniel Ernemann der Übergang vom Fußballprofi zum "normalen" Arbeiter.

Das Leben eines Fußballprofis hat er quasi im Blut, doch das Ländle hat ihn häuslich werden lassen. Seit nunmehr fünf Jahren spielt bzw. arbeitet Daniel Ernemann für den heimischen Erstligaklub Austria Lustenau. Inzwischen kann sich auch seine Frau, eine gebürtige Berlinerin vorstellen, Vorarlberg als Lebensmittelpunkt zu akzeptieren. Zumal es schon bewegte Zeiten im Hause Ernemann gab. Als Kind wuchs er praktisch auf dem Fußballplatz auf, denn Vater Lutz Ernemann ging ebenfalls dem Beruf des Fußballers nach. Und so war ein Klubwechsel gleichbedeutend mit einem Umzug. Das prägte den ältesten von drei Söhnen. Während er als 19-Jähriger nämlich bei Quelle Fürth spielte, begann er auf der Uni Nürnberg-Erlangen mit dem Studium der Sozial-Wissenschaft. „Ich wusste einfach nicht, ob es für mich für einen Profispieler reicht“, erzählt der inzwischen 35-Jährige. Sportlich ging es für ihn dann aber nach zwei Meistertitel rasant weiter: Wechsel zu den Amateuren des FC Bayern, ein kurzes Intermezzo in Augsburg, dann der Umzug nach Berlin, wo er fünf Jahre lang für Union spielte. Es folgte eine einprägende Zeit für den gebürtigen Oberpfälzer, sowohl sportlich als auch privat. Denn unter dem bulgarischen Trainer Georgi Wassilew schaffte Ernemann Union im Jahre 2001 den Einzug ins deutsche Pokalfinale (0:2 gegen Schalke) und in UEFA-Cup. Nach dem Abstieg in die Regionalliga Nord (2004) wechselte der Verteidiger ein erstes Mal zur Austria. Und war von Beginn an angetan – vom Klub, vom Umfeld, von Vorarlberg. „Die Menschen hier sind so freundlich und offen“, schwärmt der nunmehrige Austria-Manager von seiner neuen Heimat. „Ganz zu schweigen von der Landschaft. Hier lebt man so ruhig und ist doch gleich in München oder Zürich.“

Doppelte Funktion macht Spaß

Der Umstieg vom Profifußballer zum „Schreibtischtäter“ ist Ernemann leicht gefallen. Weil es im gleichen Umfeld passiert ist. Weil er als Spielertrainer bei den Amateuren den richtigen Ausgleich findet. Dennoch, die Arbeit als Manager eines Profiklubs empfindet er noch als „Lernprozess“, zugleich aber auch als „spannend“. „Als Fußballer gibt es mit dem Spiel einen Höhepunkt während der Woche, in meiner neuen Tätigkeit bin ich praktisch jeden Tag gefordert.“ Und dann ist da noch ein weiterer Vorteil, denn als Trainer würde wieder das Profileben beginnen. So aber genießt Ernemann mit seiner Familie die lange vermisste Häuslichkeit.

ZUR PERSON

Daniel Ernemann Bekleidet als Manager bzw. Spielertrainer der Amateure eine Doppelfunktion bei der Austria Lustenau Geboren: 18. Februar 1976 in Amberg Familie: verheiratet mit Franka, zwei Kinder (Sohn Finn/7 und Tochter Leni/1) Sportliche Laufbahn: SG Quelle Fürth, FC Bayern München Amateure, FC Augsburg, 1. FC Union Berlin, SC Austria Lustenau, Dynamo Dresden, SC Austria Lustenau Eltern: Lutz und Franziska Ernemann, zwei Brüder (David/21 und Simon/18).

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