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Jazz Fest Wien 2017: Große Namen und Themenvielfalt im Programm

Die Staatsoper ist eine der Locations beim Jazz Fest Wien.
Die Staatsoper ist eine der Locations beim Jazz Fest Wien. ©APA/Georg Hochmuth
Das Jazz Fest Wien macht in diesem Jahr den Spagat zwischen medidativer Klavierkunst in der Stadthalle und Bühnen-Slapstick in der Staatsoper.

Meditative Klavierkunst in der Stadthalle und klamaukiger Bühnen-Slapstick in der Staatsoper – das Jazz Fest Wien bringt diese beiden Extreme heuer zusammen. Beim Konzertreigen von 9. Juni bis 10. Juli sind so unterschiedliche Protagonisten wie Ludovico Einaudi oder Helge Schneider zu Gast. Heute wurden die letzten Lücken im abwechslungsreichen Programm gefüllt.

Den frühen Auftakt markiert Einaudi am 9. Juni in der Stadthalle: Dass der italienische Musiker hierzulande gefragt ist, bewies nicht nur sein lange im Voraus ausverkaufter Auftritt beim Festival im Vorjahr. Einaudi, der nicht zuletzt mit Soundtracks zu Erfolgsfilmen wie “Ziemlich beste Freunde” einem breiten Publikum bekannt wurde, ist folglich kurzerhand nochmals eingeladen worden, wobei diesmal einige Plätze mehr zur Verfügung stehen.

Für den weiteren Jazz-Fest-Genuss muss man dann ein paar Tage warten, bevor Ende Juni in geballter Form Trompete und Saxofon geblasen, Keyboardtasten bearbeitet oder Gitarrensaiten gezupft werden. Die ganz großen Namen hat man sich wie üblich für das ehrwürdige Haus am Ring geholt: Thomas Quasthoff trifft dort auf Max Mutzke (3. Juli), Herbie Hancock lässt seine Ohrwurmmelodien erklingen (4. Juli) und George Benson vermengt Jazz mit Blues sowie R’n’B (6. Juli). Anstelle der eigentlich geplanten Caro Emerald, die ihren “Evening of Electro Swing” aus privaten Gründen nicht wahrnehmen kann, erhebt am 2. Juli Helge Schneider in der Staatsoper die Stimme. Der Musiker und Komiker hat dafür ein spezielles Solo erarbeitet.

Jazz Fest Wien: Jahrestage im Porgy & Bess

Zwei Koryphäen ihrer Zunft sind Madeleine Peyroux und Dee Dee Bridgewater: Die Sängerinnen teilen sich am 5. Juli die Staatsopern-Bühne und geben ein Doppelkonzert. Eher aus der Rockecke kommt ein anderer Tausendsassa, der Serienjunkies ebenso ein Begriff sein dürfte wie Anhängern von “The Boss”: Der langjährige Bruce-Springsteen-Mitstreiter Steven Van Zandt alias “Little Steven” machte schließlich nicht nur in den “Sopranos” oder bei “Lilyhammer” gute (Schauspiel-)Figur, sondern weiß seine Finger auch anspruchsvoll über Gitarrenhälse gleiten zu lassen. Er bringt seine Disciples of Soul am 7. Juli ins Opernhaus.

Jahrestage werden wiederum im Porgy & Bess gefeiert: Das Jam Music Lab zeigt sich im “Spirit of Zawinul” (1. Juli), ist der legendäre heimische Jazzmusiker Joe Zawinul doch vor zehn Jahren verstorben. Dem 100. Geburtstag von Dizzy Gillespie widmet sich hingegen das Gerhard Ornig Trio mit “Getting Dizzy” (8. Juli). Der Club in der Riemergasse wird außerdem auch zum Dreh- und Angelpunkt für Miles Mosley, Jakob Zimmermann, Ollie Howell oder Ben Wendel, die in den ersten Julitagen dem Publikum einheizen und aufgeigen werden. Im Arkadenhof des Rathauses warten wiederum Jan Garbarek oder Patti Austin auf den Ansturm der Hörer.

Die heimische Musikerzunft ist u.a. durch Ulrich Drechsler vertreten, der sich im Bank Austria Salon des Alten Rathauses “Solo” präsentiert (29. Juni). Am Rathausplatz werden Jazzodrom und das Blow Trio bei freiem Eintritt zu erleben sein. Im Jazzland trifft man wiederum auf Acts wie Thomas Gansch & Harry Sokal oder das Andy Middleton Octet, während im Reigen nicht nur das Trio Balkan Strings Grenzen überschreitet. Ein Fixpunkt bleibt auch bei der 27. Festivalausgabe das Wien Energie Open Air, das am 1. Juli mit The Brand New Heavies, Matt Bianco und The Rats Are Back lockt.

(APA, Red.)

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