Japan produziert wieder Atomstrom
Die Katastrophe sei zwar vom Erdbeben und Tsunami am 11. März 2011 ausgelöst worden, heißt es in dem Bericht. Dennoch könne “der folgende Unfall im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi (…) nicht als ein Naturdesaster angesehen werden. Es war ein schwerwiegendes Desaster von Menschenhand”. Betreiber Tepco habe seine Mitarbeiter weder ausreichend auf Unfälle vorbereitet und geschult, noch habe es ausreichend klare Anweisungen an Ort und Stelle zum Zeitpunkt der Katastrophe gegeben. Die Situation habe sich danach auch wegen schlechten Krisenmanagements der Zentralregierung in Tokio verschlimmert, heißt es in dem Bericht weiter.
In dem AKW war es zu einer dreifachen Kernschmelze gekommen, über 100.000 Menschen können bis heute nicht in ihre Heimat zurück. Bis zum GAU in Fukushima deckten Atomkraftwerke in Japan rund 30 Prozent des Strombedarfs. Zuletzt waren alle 50 Meiler abgeschaltet.
Gegen die Entscheidung der Regierung, Atomreaktoren wieder hochzufahren, hatte es Anti-Atom-Demonstrationen gegeben, wie sie Japan bis dahin nicht gekannt hatte. Am Ende aber gaben die Provinzpolitiker ihren wochenlangen Widerstand gegen ein Anfahren der zu Sicherheitschecks abgeschalteten Reaktoren auf. Regierung und Atomlobby hatten mit Nachdruck vor Stromausfällen in der Industrieregion um Osaka mit Folgen für die Wirtschaft gewarnt.
Kurz vor dem Wiederanfahren des Reaktors 3 im AKW Oi gingen mehr als 150.000 Menschen in der Hauptstadt Tokio auf die Straße. Der Reaktor werde voraussichtlich ab kommenden Montag wieder mit voller Kapazität Strom erzeugen, hieß es. Das Wiederanfahren des Reaktors 3 wird den im Hochsommer bei Kansai Electric erwarteten Strommangel in der Region um die Industriestadt Osaka von 14,9 Prozent auf 9,2 Prozent verringern, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Reaktor 4 in dem AKW wird voraussichtlich am 18. Juli hochgefahren.
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