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Istanbul-Anschlag - Türkische Regierung sieht keine Sicherheitsmängel

41 Menschen wurden bei dem Anschlag am Dienstag getötet.
41 Menschen wurden bei dem Anschlag am Dienstag getötet. ©AP
Die türkische Regierung sieht nach dem Anschlag auf dem Istanbuler Großflughafen keine Sicherheitsmängel. Ministerpräsident Binali Yildirim sagte am Mittwoch bei einem Besuch am Atatürk-Airport, erste Hinweise deuteten auf die Terrormiliz IS als Urheber hin. Sicherheitsmängel am Flughafen schloss er aus.
Explosionen an Istanbuler Flughafen
Fahndung konzentriert sich auf IS
41 Tote bei Anschlag

Die türkische Polizei fahndete nach den Hintermännern des Anschlags. Zunächst übernahm keine Gruppierung die Verantwortung. Der IS hat sich noch zu keinem der ihm in der Vergangenheit zugeschriebenen Anschläge in der Türkei bekannt.

239 Verletzte

Das Istanbuler Gouverneursamt teilte am Mittwoch mit, drei Selbstmordattentäter hätten bei dem Anschlag auf den größten Flughafen der Türkei am Vorabend 41 Menschen mit in den Tod gerissen. Unter den 239 Verletzten ist nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt in Berlin auch eine Deutsche. Laut Frankreichs Präsident Francois Hollande wurden zwei Franzosen leicht verletzt. Berichte, dass Österreicher zu Schaden kamen, lagen vorerst nicht vor.

Gesundheitsminister Recep Akdag sagte am Mittwochnachmittag, 128 Verletzte seien weiterhin in Krankenhäusern, 41 davon auf der Intensivstation. Yildirim sagte, die Attentäter seien mit einem regulären Taxi zum Flughafen gefahren. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, die Polizei habe den Taxifahrer nach einem Verhör freigelassen. Weitere Festnahmen wurden zunächst nicht gemeldet.

Sicherheitsschleusen nicht passiert

Yildirim sagte, die Angreifer hätten zunächst um sich geschossen und sich dann in die Luft gesprengt. Aus türkischen Regierungskreisen hieß es, keiner der drei Selbstmordattentäter habe die Sicherheitsschleusen zum internationalen Terminal passiert. Augenzeugenberichte und Videos in sozialen Medien deuteten dagegen darauf hin, dass mindestens einer in den Innenbereich gelangte.

Nach Angaben der Rundfunkbehörde RTÜK verhängte ein Gericht in Istanbul eine Nachrichtensperre über den Anschlag. Betroffen seien “jede Art von Nachricht, Interview und Bilder vom Anschlagsort in den Druck- und visuellen Medien, den sozialen Medien und Internetmedien”.

Türkische Geheimdienst-Einheiten sollen vor etwa 20 Tagen in Schreiben an zuständige staatliche Stellen vor möglichen geplanten Anschlägen der Terrormiliz IS in Istanbul, darunter auf den Atatürk-Flughafen, gewarnt haben. Das berichtete der Sender CNN Türk nach Angaben der Zeitung “Hürriyet Daily News” am Mittwoch.

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