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Israel: Armee schafft "Sicherheitszone"

Drei Monate nach dem Abzug aus dem Gaza-Streifen hat die israelische Armee jetzt mit der Schaffung einer "Sicherheitszone" im nördlichen Teil der Region begonnen.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sollen Raketenangriffe auf israelisches Territorium gestoppt werden, indem die Bewegungsfreiheit von Palästinensern in diesem „Niemandsland“ eingeschränkt wird. Zur Durchsetzung der „Sicherheitszone“ griffen israelische Armeehubschrauber am Dienstag Gebäude der Fatah-Bewegung und Straßen im Gazastreifen an. Die Autonomiebehörde protestierte gegen das Vorgehen.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums kann jeder Palästinenser, der die „Sicherheitszone“ betritt, von der israelischen Armee beschossen werden. Laut einem Fernsehbericht sollen verstärkt Hubschrauber eingesetzt werden. Mitglieder der radikalen Palästinenserbewegung Islamischer Jhihad, die sich zu den meisten der jüngsten Raketenangriffe auf israelisches Gebiet bekannt hatte, sollten „gezielt getötet“ werden. Jeder Palästinenser, der das „Niemandsland“ betrete, begebe sich „in Lebensgefahr“. Verteidigungsminister Shaul Mofaz hatte am Montagabend angeordnet, sofort die Entscheidung über die Errichtung einer Zone umzusetzen, in der „die Bewegungsfreiheit der Palästinenser von nun an eingeschränkt ist“.

Die „Sicherheitszone“ soll mehrere ehemalige jüdische Siedlungen im nördlichen Gazastreifen umschließen, die im September geräumt worden waren. “Über die genaue Definition dieser Zone oder dieses Streifens wird noch entschieden“, sagte ein Militärsprecher. Noch würden logistische Fragen geklärt. „Innerhalb der nächsten Tage“ könne die Maßnahme in Kraft treten. Der Sprecher der palästinensischen Autonomiebehörde, Nabil Abu Rudeina, forderte die US-Regierung auf, Israel von der Umsetzung des Plans abzuhalten. Auch der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Korei (Abu Ala) lehnte den Plan „kategorisch“ ab.

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