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Islamisten zerstörten Eingang von Moschee in Timbuktu

Minarett der Lehm-Moschee in Timbuktu.
Minarett der Lehm-Moschee in Timbuktu. ©EPA
Islamistische Rebellen haben am Montag nach Angaben von Augenzeugen den Eingang der Sidi-Yahya-Moschee in Timbuktu im Norden von Mali zerstört.
Heiligtümer zerstört

Die Angreifer hätten die “heilige Tür” des zum Weltkulturerbe zählenden Gebäudes zerstört, die normalerweise nie geöffnet werde, sagte ein Bewohner der Stadt der Nachrichtenagentur AFP. Am Wochenende hatten die Islamisten in Timbuktu bereits sieben Mausoleen eingerissen, die ebenfalls zum Weltkulturerbe gehören.

Sieben UNESCO-Weltkulturerben zerstört

Die Sidi-Yahya-Moschee gehört zu den drei großen Moscheen der Stadt und wird zusammen mit 16 islamischen Heiligengräbern von der UNO-Kulturorganisation UNESCO als Weltkulturerbe gelistet. Nachdem die UNESCO am Donnerstag die Denkmäler auf die Liste der gefährdeten Weltkulturerbe-Stätten gesetzt hatte, begannen Mitglieder der islamistischen Rebellengruppe Ansar Dine am Samstag, die Mausoleen einzureißen. Bis Montag zerstörten sie sieben von ihnen.

Heilige Beschützer in Timbuktu

Aus Sicht der Islamisten verstößt die Verehrung der Heiligen und ihrer Gräber gegen den Islam. In der Wüstenstadt Timbuktu ist der Heiligenkult jedoch weit verbreitet und die Heiligen gelten als Beschützer der Stadt. Die zerstörte Tür führte einem Augenzeugen zufolge zu einem Heiligengrab. Dem örtlichen Glauben zufolge bringt es Unglück, sie zu öffnen. Ein anderer Augenzeuge sagte, die Islamisten hätten zeigen wollen, dass das Öffnen der Tür keine Folgen hat.

(APA)

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