Seit 2015 wurden in verschiedenen Bereichen der Yezidenregion 37 Massengräber gefunden, wie der für die Region Sinjar verantwortliche Vertreter, Mahma Khalil, der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. “Alle Opfer sind Jesiden”, fügte er hinzu. Die IS-Miliz hatte im Nordirak 2014 einige ihrer schlimmsten Gräueltaten verübt.
Tausende getötet, Frauen und Mädchen als Sexsklaven verkauft
Sowohl der irakischen Zentralregierung als auch der kurdischen Regionalregierung warf Khalil vor, bei der Unterstützung der Familien und Opfer versagt zu haben. Die IS-Kämpfer hatten tausende Yeziden in Sinjar getötet, tausende Frauen und Jugendliche wurden als Sexsklaven verkauft.
Noch Tausende in Gewalt des IS
Laut einem Bericht der Vereinten Nationen befinden sich derzeit immer noch rund 3000 Yezidinnen in Gefangenschaft der Islamisten. Ursprünglich lebten im Irak rund 600.000 Anhänger der Religionsgemeinschaft. Durch die Einnahme ihrer Hochburg in Sinjar wurden zehntausende von ihnen zur Flucht gezwungen.
2015 hatten kurdische Truppen die vom IS kontrollierte, gleichnamige Stadt zurückerobert und den IS aus der Region vertrieben. Im vergangenen Monat übernahmen irakische Regierungstruppen wieder die Kontrolle über das Gebiet.
Yeziden gehören religiöser Minderheit an
Die Yeziden gehören einer religiösen Minderheit an und glauben an einen einzigen Gott. Im Zentrum ihres Glaubens steht der Engel Melek Taus, der auch Engel Pfau genannt wird. Weil Islamisten in dem Engel eine Dämonenfigur sehen, halten sie die Yeziden für “Teufelsanbeter”.
(APA/Red.)
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