Dornbirn. Nun steht er da, der mächtige Pentaphonolith. Eine Skulptur, mit fünf Klangstäben im hohlen Oval; gemeißelt aus einem dreieinhalb Tonnen schweren Kalkstein aus Oberitalien. Am Samstag demonstrierte der Künstler Benny Gleeson dem zahlreich erschienenen Publikum in einer autobiographischen Klangcollage in der Steinmetzwerkstatt von Stefan Rein die Möglichkeiten dieses „Klangsteines“.
Benny, der eigentlich Norbert heißt, wie seine Schwester Marie-Louise Hinterauer verriet, war noch vor einigen Jahren Lehrer am Dornbirner Jazzseminar. Nach seiner Pensionierung ging er nach Portugal, um ein neues Leben zu beginnen. In seinem steinigen Garten kam ihm 2016 die Idee, diesen mit Skulpturen verschönern zu können. Diese Idee setzte er 2017 in die Tat um und entstand daraus dieser Pentaphonolith. Der sonst eher sehr schweigsame Künstler war in seinem Element, als er vor den zahlreich erschienenen Gästen über seinen Klangkörper referierte. Und die Zuhörer kamen auch in den Genuss einer musikalischen Hörprobe. Den Schlag der „Big-Ben“ oder „Smoke on the water“, „Gaudeamus igitur“ bis hin zur „Freude schöner Götterfunken“ holte Benny die Melodien aus den Klangstäben heraus.
„Es ist schon erstaunlich, dass man mit fünf Grundtönen auch zwölf Kinderlieder spielen kann“, zeigt sich Benny begeistert. Da wäre aber noch die alles entscheidende Frage: Wo kann die Klangskulptur aufgestellt werden? Für Gleeson ist der öffentliche Raum der richtige Platz, denn Erwachsene und Kinder sollen den direkten Zugang haben und die Skulptur bespielen dürfen. Er könne sich den Park bei der St. Martinskirche, die Inatura oder auch den kleinen Grünraum beim neuen Klosterkindergarten vorstellen. „Die Klangstäbe eignen sich als Lamellophon für Kinder und Erwachsene ohne musikalische Vorkenntnisse“, so Gleeson.
Der Pentaphonolith kann aber viel mehr als das. Als anspruchsvolles Musikinstrument lässt er interdisziplinäre Performances zu. Kompositionsaufträge, auch für mehrere Instrumente, sind ebenso denkbar. Und schließlich empfiehlt der Musiker den großen Stein als Ort der Meditation. Nur mit wenigen Handgriffen an den stählernen Lamellen ließ er das Publikum in eine japanische Klangwelt eintauchen.
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