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Intendanten warnen vor Umsatzsteuererhöhung

Die Chefs namhafter österreichischer Theater, Festivals, Opern- und Konzerthäuser warnen vor einem "beträchtlichen Schaden", den eine Erhöhung der Umsatzsteuer für kulturelle Leistungen anrichten würde. Dieser würde nicht in den Kultureinrichtungen, sondern auch bei den öffentlichen Fördergebern entstehen, heißt es in einem der APA vorliegenden Brief an die Verhandlungsteams zur Steuerreform.


“Da wir uns bereits heute an unserer finanziellen Leistungsgrenze befinden, würde die diskutierte Erhöhung zur substanziellen Bedrohung werden”, heißt es in dem heute abgeschickten Brief, der u.a. von den Direktoren von Staats- und Volksoper, Burg- und Volkstheater, den Intendanten von Musikverein und Konzerthaus, den Chefs der Bundestheater-Holding und der Vereinigten Bühnen Wien, den Direktoren des Theaters in der Josefstadt und des Theaters der Jugend sowie von zahlreichen Landesbühnen-Leitern und dem Kaufmännischen Geschäftsführer der Bregenzer Festspiele unterzeichnet wurde.

Wären die Theater und Konzerthäuser gezwungen, “die Ausfälle selbst auszugleichen”, würde das weitere Einsparungsmaßnahmen, eine Reduktion der künstlerischen Budgets, eine Minderung der Qualität bzw. eine Ausdünnung des Angebotes und eine Gefährdung von Arbeitsplätzen bedeuten. Eine Abwälzung der Erhöhung auf die Konsumenten hätte Buchungsrückgänge zur Folge: “Der Zugang zu Kultur würde erschwert, Fördermaßnahmen würden ad absurdum geführt, sozial Schwächere wären tendenziell stärker ausgeschlossen, Kultur würde zum elitären Gut werden.” Beide Szenarien führten letztlich “zu einem erhöhten Subventionsbedarf, der von der öffentlichen Hand abzudecken wäre”.

Fazit der Direktoren: “Insgesamt steht der fiskalische Nutzen einer derartigen Maßnahme in keinem Verhältnis zum kulturpolitischen Schaden, der damit angerichtet würde.” Für die Grundversorgung mit “kulturellen Lebensmitteln” sollte daher weiterhin der ermäßigte Umsatzsteuersatz gelten.

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