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Intelligent Bauen

©edited by Zsolt
Rhomberg Bau errichtet seine Gebäude ressourceneffizient. Davon profitieren die Bewohner.
Intelligent Bauen

So viel Holz wie nötig – unter diesen Leitspruch haben die Verantwortlichen bei Rhomberg Bau ihre Holz-Wohnbauinitiative gestellt, die sie gemeinsam mit der Wohnbauselbsthilfe im Rahmen des Sonderwohnbauprogramms der Vorarlberger Landesregierung gestartet haben. Vier hochwertige Wohnanlagen mit insgesamt 8 Häusern und 73 Wohnungen entstehen bis Ende 2017 in Feldkirch, Götzis, Meiningen und Rankweil für den gemeinnützigen Wohnbau im Ländle, ab Herbst 2018 folgen in Wolfurt zwei weitere Gebäude mit 34 Wohneinheiten, die sowohl für den sozialen als auch für den Eigentumswohnbau errichtet werden. Bautechnische Klammer über alle Gebäude ist der Fokus auf Holz als funktionales und gestaltendes Element.

„Uns ist dabei aber wichtig, den Baustoff Holz nicht um jeden Preis einzusetzen“, betont Gerhard Vonbank, Geschäftsführer bei Rhomberg Bau. „Vielmehr kommt es uns darauf an, Holz so zu verwenden, dass wir höchste Ressourceneffizienz erreichen, gepaart mit entsprechender Funktionalität.“ Konkret bedeutet das, dass beispielsweise in Rankweil Holz-Beton-Verbunddecken statt reiner Holzdecken eingesetzt werden. In dem Wohnbau in der Hartmanngasse wird jedes Stockwerk zunächst in Holz aufgebaut, anschließend werden die Decken mit Ortbeton vervollständigt. „Damit bringen wir die Vorteile beider Baustoffe zusammen“, so Vonbank.

Das Beste aus jedem Baustoff
Beton ist der meistgenutzte Baustoff der Welt. Und auch im Wohnbau hat die Mischung aus Sand, Kies, Zement und Wasser, intelligent eingesetzt, seine Berechtigung: „Dank der hohen Festigkeit des Materials ist ein Bauwerk ohne Beton-Fundament beispielsweise kaum denkbar“, nennt Vonbank den wichtigsten Aspekt. Außerdem, so der Bau-Fachmann, können Gewicht, Tragfähigkeit, Wärmedämmung und Schallschutz durch verschiedene Mischungen den jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Diese Flexibilität habe Holz zwar nicht, erklärt Vonbank weiter, aber „die Wohnqualität profitiert ganz klar vom nachhaltigsten aller Baustoffe. Holz als tragendes und gleichzeitig ungekapseltes, also unverkleidetes und damit für jeden sichtbares Element ist für die Bewohner und Nutzer im Innenraum direkt erlebbar. Damit sorgt das Material für ein gesundheitsförderndes Raumklima.“ Ein weiterer Vorteil: Die Primärkonstruktion, also die Holzstützen sowie die Holz-Hybriddecke, haben keine rechnerische Lebensdauer. „Es gibt in unserer Region sehr viele alte Holzgebäude, die bereits über 400 Jahre alt sind“, weiß der Rhomberg Bau-Geschäftsführer.

Etliche der angeblichen Nachteile von Holz lässt er dagegen nicht gelten: „Eines der größten Hindernisse für den Holzbau sind verstaubte behördliche Bestimmungen sowie veraltete Denkmuster.“ So stamme zum Beispiel die Angst vor brennenden Holzhäusern aus dem Mittelalter. Brandversuche haben gezeigt, dass industriell bearbeitetes Holz, wie es heutzutage verwendet werde, höchsten Sicherheitsanforderungen entspräche. Im Vergleich zu Stahl biete es sogar noch den Vorteil, dass die Abbrenn-Geschwindigkeit genau berechnet werden könne. Stahl erhitze sich dagegen relativ unmerklich und das Gebäude kollabiere unangekündigt.

Gut für die Umwelt – gut für die Bewohner
Hintergrund der Hybrid-Bauweise, die Sohm HolzBautechnik gemeinsam mit der Firma Rhomberg Bau schon häufig angewandt und perfektioniert hat, ist ein besonders verantwortungsvoller Zugang zum Bauen: Die zunehmende Verknappung von weltweit verfügbaren Ressourcen wie Sand sorgt speziell in der Bauindustrie dafür, dass die Rohstoffpreise für zentrale Baumaterialien, etwa Stahl, Dämmstoffe und Beton, stark steigen. Somit wird der natürliche, nachwachsende und nachhaltige Rohstoff Holz als Baustoff und Wirtschaftsfaktor für die Bauwirtschaft immer interessanter. Denn gerade hier bedeutet ein intelligenter Umgang mit materiellen Gütern einen enormen Wettbewerbsvorteil. Ein Vorteil, von dem auch die Kunden – Wohnungskäufer und Mieter – direkt profitieren: „Sie zahlen weniger, Wohnen wird wieder leistbarer.“

Architekten: Duelli/Postner/Kaufmann

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