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Integrationsbericht - Kritik von Opposition, Caritas: Kein Notstand

©APA/Hochmuth
Die Oppositionsparteien haben am Dienstag mit Kritik auf den neuen Integrationsbericht reagiert und unterschiedliche Schlüsse daraus gezogen. Die Caritas erklärte, es gebe in Österreich "keinen Notstand", die Bundesjugendvertretung will einen Fokus auf Bildung.


Für die FPÖ zeigt der Integrationsbericht, dass die Zuwanderungspolitik “auf allen Linien gescheitert” ist.

FPÖ sieht Versagen

In einer Aussendung forderte Sicherheitssprecher Walter Rosenkranz daher: “Grenzen dicht, Sozialleistungen für Nicht-Österreicher hinunterschrauben und rasche Abschiebungen von straffälligen Asylanten.”

Grüne: Qualifikationen erheben, Kontakt aufbauen

Ein “großes Potenzial” für Österreich hingegen sehen die Grünen im Migrationsanteil von 21 Prozent. Integrationssprecherin Alev Korun forderte zudem die “rasche Erhebung der mitgebrachten Qualifikationen, einen One-Stop-Shop für flächendeckende Deutschkurse und Projekte, die den Kontakt zur Mehrheitsbevölkerung aufbauen”.

NEOS wollen eigenen Integrationsbeauftragten

Die NEOS wollen die Installierung eines Regierungsbeauftragten für Integration, denn Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sei “mehr als ausgelastet”, so Mandatar Nikolaus Scherak: “Das Thema Integration hat schon lange keine Priorität mehr.” Außerdem drängt er auf eine “effektive Koordination” der Ressorts sowie zwischen Bund und Ländern.

Team Stronach: Regierung soll Ferien beenden

Die Regierung soll die Ferien beenden, meinte das Team Stronach. “Seit Monaten bewegen wir uns bei Fragen zur Asyl-Notfallverordnung, zur Mindestsicherung oder zur Pensions- und Bildungsreform auf der Stelle, werden höchstens vertröstet. Dieses Spiel auf Zeit muss ein Ende haben”, so Klubchef Robert Lugar.

Caritas: Kein Notstand, trotzdem Grund zur Kritik

Die Caritas sah Österreich in einer Aussendung sehr gut aufgestellt, es herrsche “kein Notstand”. Für die Zukunft sei jedoch hierzulande und in Europa dringend ein Gesamtkonzept für Flucht, Migration und Integration notwendig, forderte Präsident Michael Landau. Wer bei den Integrationsbemühungen spart, spart teuer, stellte er weiters fest: “Uns muss bewusst sein, dass kurzfristige Kosten und Investitionen sich mittel- und langfristig rechnen werden.” Arbeit sei dabei ein “hervorragender Integrationskatalysator”, so Landau.

Bundesjugendvertretung: Ausbildung und Sprache fördern

Die Eingliederung junger Flüchtlinge in das Bildungssystem hat für die Bundesjugendvertretung Priorität, in einer Aussendung sah sie einige Forderungen durch den Bericht bestätigt. Der Empfehlung, Ausbildung und Spracherwerb verstärkt zu forcieren, müssen Taten folgen, forderte die Vorsitzende Julia Herr unter anderem.

(APA)

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