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Integration durch "mehr Sprache"

Bregenz – Auf der Grundlage eines Konsenses aller Vorarlberger Landtagsparteien hat die Projektstelle "okay.zusammen leben" das Programm "mehr Sprache." erarbeitet und in den letzten Jahren mit Erfolg durchgeführt.
Unterlagen zum Pressefoyer
Broschüre: Projekt "mehr Sprache"

Dieses deckt sich mit dem im Mai 2010 gemeinsam beschlossenen Integrationsleitbild “Gemeinsam Zukunft gestalten”. Landesstatthalter Markus Wallner und die Landesräte Siegi Stemer und Erich Schwärzler sowie “okay”-Geschäftsführerin Eva Grabherr zogen heute, Dienstag, im Pressefoyer eine Zwischenbilanz.

Ohne Spracherwerb ist erfolgreiche Integration nicht möglich. Zudem könne diese nicht von oben verordnet werden, sondern müsse bei den Menschen und mit den Menschen gelebt werden. Das betonten LSth. Wallner und Landesrat Schwärzler. Landesrat Stemer verwies über die einzelnen Schwerpunkte des Programmes “mehr Sprache.” auf die zahlreichen Initiativen zur frühen Sprachförderung in Kindergärten und Volksschulen. “Was wir heute in die Bildungsintegration investieren, zahlt sich später aus. Grundlegendes Ziel ist daher die bestmögliche Förderung”, so Stemer.

Für Eva Grabherr gehen der Erwerb der deutschen Sprache und die Förderung von Mehrsprachigkeit Hand in Hand: “Das ist kein Widerspruch, sondern wir denken weiter.” Die besonderen Potenziale von Menschen mit Migrationshintergrund – Zweisprachigkeit, interkulturelle Kompetenz – zu nutzen, sei wichtig im Hinblick auf künftige gesellschaftliche Entwicklungen und Anforderungen der Wirtschaft.

Dementsprechend sind die Schwerpunkte des Programmes “mehr Sprache.” gestaltet. Sogenannte “Brückenbauer/innen” fungieren als Dolmetscherinnen und Dolmetscher für Elterngespräche und Elternabende und für die Kommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen, damit eine gute Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Bildungsinstitution möglich ist. Der Pool der Brückenbauer/innen zählt derzeit 18 Frauen und Männer. Die Rückmeldungen von allen Seiten sind sehr positiv. Auch die Lehrgänge für Personen, die in der Elternarbeit und –begleitung tätig sind, sowie die Weiterbildung für Lehrpersonen, die in Spiegruppen, Kindergärten und Volksschulen mit früher Sprachförderung von Kindern nichtdeutscher Muttersprache beschäftigt sind, werden sehr gut angenommen. Die Vortragsreihe “mehr sprachig. Wegweiser zur Kommunikation im 21. Jahrhundert” stieß auf Interesse bei mehr als 520 Zuhörerinnen und Zuhörern. Und ein gleichnamiger Folder findet neben Vorarlberg auch in der Ostschweiz und Liechtenstein Verbreitung. Heuer wendet sich “mehr Sprache.” mit einem konkreten Beratungsangebot direkt an die Eltern, und zwar mit einem Elternbildungsseminar an der Volkshochschule Götzis. Weiters hat “okay.zusammen leben” ein Konzept zum Aufbau lokaler Sprachfördernetzwerke in den Gemeinden erarbeitet.

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