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„Mehr Zeit für Familie, mehr Zeit für mich selbst“

Michael Jeleff
Michael Jeleff ©Doris Burtscher
Gemeindearzt Michael Jeleff ging nach 30 Jahren in Braz in Pension – aber nicht ganz! Vor 30 Jahren machte sich Gemeindearzt Michael Jeleff in Innerbraz sesshaft und betreute unzählige Patienten aus nah und fern. 

Sie sind gebürtiger Wiener, machten ihre Ausbildung dann in Feldkirch und in Bludenz. Wie kamen sie ins Ländle?

 

Jeleff: Durch den Basketball verschlug es mich nach Bludenz und als damals Franz Hofer nach 17 Jahren alleiniger Gemeindearzt im Klostertal dringend eine Unterstützung brauchte, entschloss ich mich nach meiner Ausbildung zum Praktischen Arzt nach Innerbraz zu gehen. Durch die Vereine UTC Braz und Fischereiverein konnte ich gleich einige Klostertalerinnen und Klostertaler näher kennenlernen.

 

Als sie damals das Auge auf Innerbraz warfen, war ihnen aber nicht klar, was alles auf sie in einem Tal zukommt?

 

Jeleff: Ja, das kann man so sagen. Innerbraz war damals eine Planstelle. Für mich war die Zukunft ganz und gar ungewiss. Am ersten Tag kamen z. B. nur zwölf Patienten, das änderte sich dann aber schlagartig. Seit der Computeraufzeichnung im Jahre 1994 betreute ich insgesamt ca. 17.000 Patienten. Der größte Stress war für mich die schweren Einsätze auf der S16, die damals in den ersten Jahren ohne Notrufsystem sehr nervenaufreibend waren. Ich habe mein bestes getan, alles was möglich war. Auch Lawinen- und Schitote habe ich nicht gut in Erinnerung. Die Highlights während den vergangenen 30 Jahren war für mich die Bevölkerung, die treu über die vielen Jahre blieb und die mir eine große Wertschätzung entgegengebracht haben.

 

Sie haben sich jetzt in den Ruhestand verabschiedet und die Praxis an Kurt Jenny übergeben. Wie sieht jetzt ihre Tagesplanung aus?

 

Jeleff: Als erstes möchte ich mich mehr bewegen und weiter auf meine Ernährung achten. Dabei ist mir die Regionalität sehr wichtig, ich bin ein Verfechter von Produkten aus der Heimat. Kochen , Backen – für das habe ich jetzt mehr Zeit, die ich natürlich nutzen möchte. Ein Traum von mir ist, gutes Eis zu machen – das möchte ich bei den Italienern lernen. Ich freue mich aber auch auf die Aufgabe „Enkel“. Sie sind ein weiterer Lebensabschnitt und eine sehr schöne Aufgabe. Ganz mit dem Mediziner kann ich es aber nicht lassen. Ich habe bei mir zuhause nach großer Nachfrage eine Gelbfieberimpfstelle mit Reisemedizin und Akkupunktur eingerichtet. Diese ist nach telefonischer Anmeldung besetzt.

 

Ihre Zeit ist nach ihren Schilderungen ja bestens ausgefüllt. Geben sie einen kurzen Rückblick auf die 30 Jahre Gemeindearzt in Innerbraz.

 

Jeleff: Es war eine schöne Zeit. Es gab ungewisse Situationen, wie z. B. Hausgeburten, traurige, aber auch schöne Erlebnisse. Ich konnte viel vom Tal, der Landschaft und ihren Menschen kennen und schätzen lernen. Ganz besonders möchte ich mich aber bei meiner Frau Thekla und Ellen Dajeng für die Unterstützung in der Praxis bedanken. Ein weiterer großer Dank gilt Gemeindearzt Winfried Burtscher für die jahrelange Unterstützung und Mitarbeit. Auch bei den Bürgermeistern, die mich während den letzten Jahren unterstützen, möchte ich mich bedanken.

 

Michael Jeleff

Geboren am 26.06.1954

Wohnhaft in Innerbraz

Verheiratet, vier Kinder, drei Enkel

Hobbies: Familie, kochen, Brot backen und Sport

 

Gelbfieberimpfstelle, Reisemedizin, Akkupunktur

Dr. Michael Jeleff

Schwimmbadweg 4

6751 Innerbraz

 

Telefon: 0650/2844426

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