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In Wien geflüchteter Häftling war Sexualstraftäter

Dieser Mann wird von der Polizei gesucht
Dieser Mann wird von der Polizei gesucht ©LKA NÖ
Erst am Freitag wurde bekannt gegeben, dass es sich bei dem Häftling, der am Montag in Wien entkommen konnte, um einen Sexualstraftäter handelt. Es ist nicht das erste Mal, dass der 48-jährige Milan P. aus der Haft flüchtete. Bislang konnte er von der Polizei nicht gefunden werden.
Häftling in Wien geflüchtet

Wie berichtet ist am Montag ein Häftling der Justizanstalt Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn) bei einem sozialtherapeutischen Ausgang in Wien entkommen. Zunächst hieß es, dass er “wegen zahlreicher Eigentumsdelikte” in Haft war. Nach Medienberichten bestätigte Christian Timm, stellvertretender Leiter der Vollzugsdirektion, dass es sich bei Milan P. um einen Sexualstraftäter handelt.

Sexualstraftäter konnte entkommen

Milan P. sei in einer “spitalsähnlichen Struktur” angehalten gewesen und dort vor allem psychiatrisch betreut worden. Weil die Prognose der Experten entsprechend günstig gewesen sei, sei man der “Verpflichtung nachgekommen, auf die Entlassung hinzuarbeiten”, so Timm. Er wies in diesem Zusammenhang auf wiederholte Kritik von Experten hin, wonach sich Menschen zu lange im Maßnahmenvollzug befinden. 

Sechsmal gab es sozialtherapeutische Begleitungen für den 48-Jährigen, die ohne jeden Zwischenfall abliefen. Deshalb sei es “vom Standpunkt unseres Fachpersonals nicht zu erwarten und auch völlig unlogisch” gewesen, dass diesmal etwas passieren könnte. Doch Milan P. flüchtete.

Milan P. flüchtete nicht zum ersten Mal

Timm bestätigte auch, dass der 48-Jährige schon einmal, im Jahr 2011, geflüchtet sei. Er saß nach einer Verurteilung im Jahr 2007 in der geschlossenen Anstalt Mauer (Bezirk Amstetten) und entwich ebenfalls während eines Ausgangs. Auch damals hatte er eine entsprechend günstige Prognose. Nachdem er mehrere Überfälle auf Privatpersonen begangen hatte, wurde er im Dezember 2011 wieder eingefangen.

Der stellvertretende Leiter der Vollzugsdirektion wies darauf hin, dass Österreichs Rechtslage prinzipiell darauf ausgerichtet sei, dass alle Straftäter wieder entlassen werden. Man habe beim Strafvollzug die Verpflichtung, im Falle einer günstigen Prognose auf die Entlassung der Häftlinge hinzuarbeiten. Zu dem Fall sei nun eine Expertenkommission eingesetzt worden, welche die Causa überprüfen soll.

Polizei bittet um Hinweise

Der entkommene Häftling ist 48 Jahre alt, 1,70 Meter groß und schlank. Er hat dunkle Haare, trägt zeitweise Vollbart, hat blaue Augen und braune Haare. Auffällig sind laut Polizei Tätowierungen an Brust, Armen und Beinen. Außerdem hat der Mann eine Narbe im oberen Brustbereich. Sachdienliche Hinweise sind an das Landeskriminalamt NÖ unter der Telefonnummer 059133-30-3333 erbeten. (APA)

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