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Impfstoffengpässe auch in Vorarlberg: Kinder nicht betroffen

Impfstoffengpässe in Österreich
Impfstoffengpässe in Österreich ©dpa (Symbolbild)
Für Erwachsene sind derzeit verschiedene Impfstoffe knapp - auch in Vorarlberg. Gegen die Reisekrankheit Hepatitis A kann voraussichtlich erst ab Jänner wieder geimpft werden.

Nach einem Bericht des Ö1-Morgenjournals am Freitag, nachdem es in Österreich derzeit zu Impfstoffengpässen kommt, hat Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) vom Gesundheitsministerium eine lückenlose Versorgung mit Vakzinen eingefordert. Zur Sicherstellung solle bei einem Runden Tische mit Ärzte- und Apothekerkammer sowie Produzenten auch das Billigstbieterprinzip infrage gestellt werden.

Lückenloses System gefordert

Im Ö1-Bericht hieß es, dass seit bestimmte Impfstoffe für Erwachsene, wie etwa Vakzine gegen Hepatitis A und das Vierfach-Präparat gegen Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten, nicht mehr erhältlich seien. “Wenn man hier einen Schwachpunkt erkennt, sollte man umso alarmierter sein, dass das Thema erledigt wird, bevor sich andere Engpässe auftun”, sagte Karmasin im Gespräch mit der APA und Hinweis auf Impfstoffe für Kinder. Das Thema “Impfvorsorge” sei ein wichtiges Instrument zu Gesundheitsvorsorge der gesamten Familie. Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) sei daher gefordert, ein lückenloses System aufzusetzen.

Magdalena Arrouas, Sektionsleiterin für Öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, stellte gegenüber dem Ö1 jedoch klar, dass Impfstoffe für Erwachsene, im Gegensatz zu solchen für Kindern, nicht in das Aufgabengebiet des Ministeriums fallen, sondern durch das Vergabegesetz geregelt werden.

Billigstbieterprinzip bei Gesundheit fehl am Platz

Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber nannte die Probleme im Morgenjournal “hausgemacht”, es sei eine bessere Planung nötig und es sollten mehr Lieferanten zugelassen werden, und nicht nur jene mit dem günstigsten Preis. Auch Karmasin kann sich ein dahin gehendes Umdenken vorstellen. “Es ist grundsätzlich auch in dieser Runde zu hinterfragen, ob das Billigstbieterprinzip jetzt das richtige Instrument ist, und das muss nicht in Zusammenhang mit der Versorgungssituation stehen”, sagte die Familienministerin. Denn das Prinzip könne ja qualitative Nachteile bedeuten: “Es gibt Impfstoffe, die einfach höherwertig und zwar auch teuer sind, dafür aber weniger Nebenwirkungen haben oder einfach einen besseren Schutz gewährleisten. Wenn man jetzt ohnehin die Situation analysiert, muss man auch darüber diskutieren.” Es ginge ja nicht um Büromaterial, sondern um die Gesundheit “unserer Kinder und Erwachsenen”.

Das Gesundheitsministerium solle nach Meinung Karmasins eine lückenlose Versorgung mit Impfstoffen, die qualitativ den aktuellen Standards entsprechen, gewährleisten. “Impfen ist ein sensibles Thema”, so Karmasin und man kenne ja entsprechende Ängste und Befürchtungen über Impffolgen, auch wenn diese natürlich ganz selten auftreten. “Hier gibt es Ängste und die Frage, ob das Billigstbieterprinzip hier die richtige Antwort auf diese ist, ist diskussionswürdig.”

(APA)

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