Die steigenden Flüchtlingszahlen stellen die Staaten Europas erneut auf die Probe. Mehr als 13.000 Bootsflüchtlinge wurden in den letzten Tagen auf dem Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht. Zehntausende Weitere sind dort schon und warten auf ihre Chance auf die Weiterreise in Richtung Norden. Welche Route sie über die Alpen nehmen ist indes unklar. Laut den Behörden in der Schweiz und Deutschland kamen im Vorjahr tausende Migranten illegal über Vorarlberg in die Schweiz und nach Deutschland. Nachdem sich die Situation in den letzten Monaten beruhigt habe, komme nun aber wieder Bewegung in die Flüchtlingsroute über das Rheintal.
Flüchtlingsstrom durch Vorarlberg
Mehr als 7.000 illegal eingereiste Flüchtlinge seien im Vorjahr laut der zuständigen Grenzwachtregion 3 in Chur in der Grenzregion zu Vorarlberg aufgegriffen worden. Die Schließung der Balkan-Route und die verstärkten Kontrollen am Brenner hätten die Situation entspannt. Derzeit rechne der Kommandant in Chur, Markus Kobler nicht mit einer Zunahme der Flüchtlingsströme durch Vorarlberg.
Da jedoch auch die Schweiz den Grenzübergang von Italien ins Tessin geschlossen habe und sich tausende Flüchtlinge derzeit in Como stauen, rechnet er damit, dass sich die Flüchtenden neue Wege nach Norden suchen. Alle gängigen Routen sind derzeit gesperrt, auch der Grenzübergang nach Frankreich über Ventimiglia, ist seit den Anschlägen in Frankreich geschlossen. Die Flüchtlinge würden aber neue Umgehungsrouten finden, ist sich Kobler sicher, möglicherweise über kleinere Pässe. Dann könnte die Route auch wieder durch Vorarlberg führen.
Deutschland registriert vermehrt Flüchtlinge aus Vorarlberg
In Deutschland würden indes schon heute vermehrt illegal aus Vorarlberg eingereiste Flüchtlinge registriert. Laut der deutschen Bundespolizei in Rosenheim seien es in der Region Lindau etwa zehn Flüchtlinge pro Tag. Mit gefälschten Pässen oder ganz ohne Papiere würden sie meistens in Bussen versuchen nach Deutschland einzureisen. Trotz der zuletzt sinkenden Zahlen, werde man deshalb wieder verstärkt auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen kontrollieren.
Keine Schlepper in Vorarlberg
Sowohl der Sprecher der Bundespolizei, als auch sein Kollege in der Schweiz können jedoch nichts über eine erhöhte Aktivität von Schleppern im Grenzgebiet zu Vorarlberg berichten. Im Vorjahr habe man in der Schweiz noch 200 Fälle von Schlepperkriminalität registriert. Damals seine die Flüchtlinge in Privatautos und Taxis in die Schweiz gebracht worden. Da die Flüchtlinge damals aber aus dem gebildeten Mittelstand aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak stammten und über entsprechende Geldmittel verfügten, rechnet er in diesem Jahr mit weniger Schlepperfällen. Der Großteil der heuer Flüchtenden sei mittellos.
(red)
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