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Im Zeichen der Heimat

Hugo Loacker hat alles dokumentiert
Hugo Loacker hat alles dokumentiert ©Pezold
Vieles hat Hugo Loacker im Laufe der Jahre bewegt, die Geschichte der Stadt liegt ihm besonders am Herzen. Hohenems.
Im Zeichen der Heimat

Historisch ist er sehr interessiert, Literatur, Kunst und Geschichte bewegen sein Gemüt, seine Kraft setzte er in den Dienst der Allgemeinheit, war Mitbegründer des Kulturkreises Hohenems und erster Präsident des Vereins, gründete mit 1986 zusammen mit Karlheinz Burmeister und Kunrich Gehrer den Verein Jüdisches Museum zum Gedenken an die Hohenemser Juden.

Ein Leben geprägt von Kultur

Vier Bereiche gaben den Ausschlag zur Gründung des Kulturkreises im Jahr 1975: die Museums- und Denkmalpflege, Brauchtum, Literatur und Kunst. Die kostbaren Reliquien der Heimat gilt es zu schützen, dafür setzt der 82jährige sich noch heute ein. Große Orchestermessen wurden zu Zeiten der Schubertiade aufgeführt, die Hugo Loacker als Obmann des Kirchenchores mit gestaltete, auch spielte er im Orchesterverein, dem er 50 Jahre angehörte die Geige. Der Landesmuseumsverein, der Bodensee Geschichtsverein, der Historische Verein Liechtensteins und der Michael Felder Verein, um nur einige zu nennen, durften sich glücklich schätzen, einen Freigeist wie Hugo Loacker zu den Ihren zu zählen. Im Jahre 1979 gab der begeisterte Geschichtsforscher die Anregung zu einer Ausstellung im Palast, anlässlich der Auffindung der Nibelungen-Handschrift A.  Zur Stadterhebung 1983 verfasste der Kulturverein unter Leitung Loackers eine umfassende Gedenkschrift über Hohenems, als 1984 die Kirche St. Karl innen renoviert wurde, kostete das den Unermüdlichen ein Gros an Nervenkraft, 1988 initiierte er eine Ausstellung im Palast zum 450igsten Geburtsjahr des Hl. Karl Borromäus. Auch seine zahlreichen Kulturfahrten, die ins Bodenseegebiet, ins Allgäu, in die Schweiz, nach Frankreich, Italien, ins Südtirol und nach Niederösterreich führten, werden unvergessen bleiben. Sein  Wunsch jedoch war es seit jeher, die Geschichte der Hohenemser Juden und deren großes Vermächtnis für die Nachwelt zu bewahren. Nachdem der Verein Jüdisches Museum gegründet war und man sich über das Konzept geeinigt hatte, wurde das Museum 1991 eröffnet.  Stolz präsentierte man Stücke aus dem Originalbesitz der Familie Rosenthal. Fotos, Bilder und vor allem die originalen Möbel der Rosenthals hatten Dank der Museumsgründer ihren Platz behalten, dort wo sie hingehörten. “Leider wurden die Möbel auf Anweisung von DI Loewy entfernt”, so Loacker enttäuscht.  Die bedeutenden Leistungen der Hohenemser Juden in Wirtschaft, Kultur, Literatur, Wissenschaft und Kunst, sollten besonders hervorgehoben werden, so lautete der Plan. Hugo Loacker kennt sie alle, die Namensliste hat sich in sein Gedächtnis eingeprägt: Rosenthal, Salomon Sulzer, Stefan Zweig, Brettauer, Brunner, Regina Ullmann, August Brentano, die Familien Bernheimer und Schwarz, nicht zu vergessen die Ärztedynastie Steinach. „Heute ist das Jüdische Museum ein Treffpunkt für Touristen und Migranten, es dokumentiert eher einen christlichen Antisemitismus”. Die eigentlichen Absichten der Museumsgründer wurden nur halbherzig umgesetzt. Hugo Loacker ist ein Mann mit Prinzipien und einem großen Wissen über die Geschichte seiner Heimatstadt. Auch wenn nicht immer alles nach seinem Sinne ging, so ist dem unerschütterlichen Emser doch eines geblieben – die Liebe zur Heimat und das große Interesse daran, was war und was einmal sein wird.

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