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Im Schnitt 116 Tage: Jobsuche dauert für Arbeitslose immer länger

Nicht nur die Zahl der Arbeitslosen steigt, auch die Dauer der Arbeitslosigkeit nimmt zu.
Nicht nur die Zahl der Arbeitslosen steigt, auch die Dauer der Arbeitslosigkeit nimmt zu. ©APA (Themenbild)
Arbeitslose müssen in Österreich immer länger nach einem Job suchen. Die Arbeitssuche bei vorgemerkten Arbeitslosen lag per Ende April im Österreich-Schnitt bei 116 Tagen und dauerte damit um acht Tage länger als im Vorjahresmonat.
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Zum Vergleich: Im Jahr 2009 lag die durchschnittliche Dauer noch bei 97 Tagen. Nicht ganz so lange sucht man in Vorarlberg nach einem Job, aber auch hier nimmt die Dauer zu: Aktuell liegt sie durchschnittlich bei 108 Tagen, im April 2014 waren es noch 98.

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Hoffnung ruht auf deutscher Konjunktur

“Sollte der Konjunkturaufschwung bei unserem Haupthandelspartner Deutschland anhalten, so werden das auch die österreichische Betriebe über kurz oder lang spüren”, kommentierte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) die aktuellen Arbeitslosenzahlen am Montag in einer Aussendung.

Die steuerliche Entlastung der Einkommen, die Wohnbauinitiative und der Ausbau der Beschäftigungsinitiative für Personen ab 50 würden allerdings erst nächstes Jahr stärker auf die Gesamtbeschäftigung wirken.

Ältere sollen länger in Beschäftigung gehalten werden

Hundstorfer betonte erneut, dass die Sozialpartner beim Bonus-Malus für Ältere “möglichst rasch” zu Verhandlungsergebnissen kommen müssten. Angebotsentlastende Maßnahmen für den Arbeitsmarkt wären auch der Abbau von übermäßigen Überstunden und zusätzliche Erholungstage für Personen die schon lange im Arbeitsleben stehen.

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Arbeitslosigkeit nimmt weiter zu

Überdurchschnittlich stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren per Ende April im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut Ausländer (+24,9 Prozent), behinderte Personen (+17,4 Prozent) und Ältere ab 50 Jahren (+17,2 Prozent). Im Vergleich etwas weniger dramatisch entwickelte sich die Lage bei Jugendlichen (15 bis 24 Jahre), hier gab es einen Zuwachs um 8,3 Prozent. Die Arbeitslosenzahlen stiegen bei Männern (+16,3 Prozent) stärker als bei Frauen (+12,2 Prozent).

Den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit nach Branchen gab es Ende April im Bereich der Leiharbeit (+16 Prozent), im Gesundheits- und Sozialwesen (+13,6 Prozent) und am Bau (+12,4 Prozent).

Fast ein Viertel mehr Arbeitslose in Wien

Der größte Zunahme von Arbeitslosen nach Bundesländern wurde per Ende April in Wien mit plus 24,2 Prozent auf 122.347 Personen verzeichnet, gleichzeitig sank aufgrund der AMS-Kursreform die Anzahl der Schulungsteilnehmer um 28,3 Prozent auf 24.924.

In Niederösterreich stieg die Zahl der Arbeitslosen um 13,4 Prozent und reduzierte sich die Anzahl der Schulungsteilnehmer um 16 Prozent auf 9.614. Den geringsten Arbeitslosenzuwachs gab es in Salzburg (+5,6 Prozent). Salzburg war aber auch das einzige Bundesland mit einem Anstieg der Schulungsteilnehmer (+4,3 Prozent).

6,8 Prozent Arbeitslose in Vorarlberg

In Vorarlberg waren per Ende April 13.657 Männer und Frauen entweder auf Jobsuche oder in Schulungen, 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote in Vorarlberg beträgt damit 6,8 Prozent – noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 9,1 Prozent. (red/APA)

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