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Im Rohrbach geht es ganz sanft in die Schule

An insgesamt drei Vormittagen sind die angehenden Schüler zu Besuch an der VS Rohrbach.
An insgesamt drei Vormittagen sind die angehenden Schüler zu Besuch an der VS Rohrbach. ©Laurence Feider
Kindergarten und Volksschule praktizieren einen „Sanften Übergang“.
Sanfter Übergang VS Rohrbach

Dornbirn. Für rund 85 junge Rohrbächler beginnt im Herbst der „Ernst des Lebens“. Schon jetzt laufen an der Volksschule Rohrbach die Vorbereitungen – gemeinsam mit dem Kindergarten möchte man den angehenden Schülern einen möglichst unbeschwerten Einstieg ermöglichen. „Sanfter Übergang“ heißt das, was an der größten Dornbirner Volksschule seit Jahren praktiziert wird. Vor kurzem trafen sich Kindergartenpädagoginnen und Schulleitung um den Fahrplan für das kommende Schuljahr festzulegen.

Einschulungspaket

„Bei uns ist die Einschulung ein Paket aus verschiedenen Bereichen: Zusammenarbeit mit den Kindergartenpädagoginnen, Eingangsscreening, Info-Abend für die Eltern, Einschulung und Schulbesuche im Rahmen des sanften Übergangs“, erzählt Direktor Reinhard Schatzmann. Neu ist ein extra entwickeltes „Rohrbächler Screening“, das in Zweifelsfällen zusätzlich zum regulären Screening im Kindergarten zum Einsatz kommt. „Wenn wir nicht sicher sind, ob ein Kind schulfähig ist oder besser in der Vorschule aufgehoben ist, laden wir Eltern und Kind zur Absicherung zu diesem Zusatzscreening in die Schule ein“, erklärt Schatzmann.

Im März werden die Eltern bei einem Infoabend zu den Einschulungsmodalitäten und dem Schulalltag an der VS Rohrbach informiert. Bei der Einschulung Anfang Mai bekommt jedes Kind eine persönliche Schulmappe mit Vorschularbeitsblättern, die es zum Sanften Übergang mitnehmen muss. Dieser findet an drei Terminen statt und ist eine Art „Schulschnuppern“. Die Kinder werden am Eingang vom Direktor persönlich begrüßt und in den Leseclub geführt. „Dort überlegen wir z.B. was denn ein Kind schon können muss, wenn es in die Schule kommt. Nicht lesen, schreiben oder rechnen, aber eine Weile still sitzen, aufpassen, sich zu Wort melden, nicht heraus rufen usw.“, so der Direktor, der im Anschluss ein Bilderbuch mit Schulbezug vorstellt – wie zum Beispiel „Wenn ein Löwe in die Schule geht“. Anschließend schmökern die Kinder an drei Büchertischen aufgeteilt nach Sachbüchern, Erstlese-Büchern und Bilderbüchern.

Unterricht schnuppern

Dann geht es ab zum „Unterricht“ in eine erste Klasse, wo die Schulmappe zum Einsatz kommt. Ziel ist es, zu schauen, wie Arbeitshaltung, Konzentration, Anweisungsverständnis usw. ausgeprägt sind. Eine Lehrerin fungiert als Beobachterin und macht sich Notizen über Auffälligkeiten, die später mit den Kindergärtnerinnen besprochen werden. Um die Kinder zur „Schulhofreife“ zu führen, bekommen sie für die große Pause ein Patenkind aus dem Leseclub zur Seite gestellt. „Für manche Kinder hat nämlich die Situation, dass über 300 Kinder in den Schulhof stürmen etwas Bedrohliches“, erklärt Reinhard Schatzmann. Dies alles passiert an zwei Vormittagen. Am dritten Vormittag geht es für die Kinder zu einer Bewegungsstunde in den Turnsaal. Hier haben sie nicht nur jede Menge Spaß, sondern stellen ihre motorischen Fähigkeiten unter Bewies, zeigen, ob sie Spielregeln einhalten und sich einsetzen können.

„So erlangen wir insgesamt – meistens – ein recht eindeutiges Bild von dem einzuschulenden Kind. Wir sind im Bezirk die einzige Schule, die diesen Sanften Übergang praktiziert. Er ist für mich zwar sehr zeitaufwändig, aber der Aufwand lohnt sich“, ist Direktor Schatzmann überzeugt.

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