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Im Greco platzten für Götzis die Titelträume

©Luggi Knobel
Thomas Knobel (VOL.AT) thomas.knobel@russmedia.com
Der KSV Götzis unterliegt im ersten Finale gegen unbezwingbaren AC Wals klar mit 18:38. Die Chance auf den dritten Meistertitel praktisch Null.
Best of Götzis und Wals

Nach fünf von 14 Kämpfen durften die 700 Zuschauer in der Götzner Mittelschule noch mit einer faustdicken Überraschung liebäugeln. Die Götzner Staffel führte nämlich im ersten Finale der österreischischen Ringer-Bundesliga gegen den haushohen Favoriten AC Wals mit 11:8 Punkten. Schwergewichtler Lukas Hörmann und die beiden KSV-Legionäre Liubomyr Sagaliuk und Evheniy Khavilov sorgten für einen erfreulichen Zwischenstand. Besonders der klare Punktesieg vom Ukrainer Sagaliuk gegen den Walser Topathlet Amer Hrustanovic war allererste Sahne. Ohne einen Punkt abzugeben setzten sich Hörmann gegen Valach und Khavilov gegen Max Außerleitner durch. Mit Schwergewichtler Dimitri Timchenko aus der Ukraine (war in Baku beim Turnier) musste der Außenseiter einen wichtigen Siegringer vorgeben. Im freien Stil konnte aber nur Youngster Abdullah Kenesarin einen weiteren Zähler für die Hausherren verbuchen. Die Salzburger lagen nach ersten sieben Kämpfen mit 16:11 in Front.

Greco nur ein Sieg, Titelträume passe
Doch die Götzner Titelträume platzten endgültig in der Stilart Griechisch-römisch. Das erhoffte Wunder blieb aus. Jahrzehntelang war Greco die Parade-Stilart der Götzner. Doch die Profitruppe aus Salzburg machte den Vorarlbergern schon im ersten Finale einen dicken Strich durch die Rechnung und holte sich in Runde zwei sechs von sieben Kämpfen. Es war eine Demonstration der eigenen Stärke, welche der Rekordchampion aus Salzburg der Öffentlichkeit präsentierte. Einzig Abdullah Kenesarin sorgte mit seinem Schultersieg gegen Simon Marchl für Jubelstimmung. Für einen großen Wirbel sorgte im spannenden Kampf zwischen Lukas Hörmann und Legionär Timofei Deynichenko vor allem der Kampfrichter. Nach einer komfortablen 10:0-Führung des Salzburgers, ging dem Topringer sprichwörtlich im zweiten Durchgang die Luft aus und hätte durch „Passivität“ beim Stand von 6:10 eigentlich nach „drei“ Verwarnungen disqualifiziert werden müssen. Doch die Schiedsrichter sahen die umstrittene Entscheidung zugunsten des Führenden und so gab es seitens der KSV-Anhängerschar ein minutenlanges Pfeifkonzert. Auch im Kampf zwischen Matthias Kathan und Benedikt Puffer gab es mit Fortdauer des Kampfes umstrittene Entscheidungen des Schiri, der Salzburger wurde wieder „begünstigt“.

Die Chance auf den dritten Bundesligatitel nach 1983 und 1999 ist nach der klaren 18:38-Niederlage auf ein Minimum gesunken. Wals legte mit dem Finalsieg den Grundstein für den zehnten Titelgewinn in Serie bzw. 30. Bundesliga-Titel in der Vereinsgeschichte. Die KSV-Staffel mit Trainer Michael Häusle muss zumindest noch ein Jahr auf einen Triumph warten. Insgesamt 17 zweite und 17 dritte Plätze hat der KSV Götzis schon zu Buche stehen. Das Stigma des Zweiten bleibt in Götzis. Nur Wals hat mehr Podestplätze seit der Einführung der nationalen Mannschaftsmeisterschaft als die Götzner auf der Habenseite. Entsprechend enttäuscht war die Stimmung im Lager des KSV Götzis. Trainer Michael Häusle: „Man kann den Ringern wirklich keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben, doch am Ende hat sich die Profitruppe und der breitere Kader der Walser doch deutlich durchgesetzt. Chancen sind zwar minimal, aber es ist noch vieles möglich. Besonders die zwei Vierer-Niederlagen in der 57 kg Klasse schmerzen.“
Der Rückkampf geht kommenden Samstag ab 19.30 Uhr in der Sporthalle Walserfeld über die Bühne. Im Vorfeld der Titelentscheidung tagt in Wals der Ligaausschuss des österreichischen Ring-Sport-Verbandes. Dabei werden die Zusammensetzung, der Modus und die Ausländerregelung für die Ligasaison 2016 festgelegt.

Ringen
1.Bundesliga 2015
Finale, Hinkampf
KSV Götzis I – AC Wals I 18:38 (11:16)
VMS Götzis, 700, SR Kirschner/Ratz/Heiss
1. Durchgang (Freistil), 57 kg: Hamsat Asuchanov – Zoltan Tamas 0:4 (0:12); 130 kg: Lukas Hörmann – Radovan Valach 3:0 (2:0); 62 kg: Abdullah Kenesarin – Simon Marchl 1:3 (7:12); 100 kg: Liubomyr Sagaliuk – Amer Hrustanovic 4:1 (13:1); 68 kg: Evheniy Khavilov – Maximilian Außerleitner 3:0 (7:0); 88 kg: Elias Pajantschitsch – Amirkhan Visalimov 0:4 (SN); 77 kg: Martin Kogler – Philipp Crepaz 0:4 (0:12);
2. Durchgang (Griechisch-römisch), 57 kg: Raul Häusle – Helmut Mühlbacher 0:4 (Disz./3V); 130 kg: Lukas Hörmann – Timofei Deynichenko 1:3 (6:10); 62 kg: Abdullah Kenesarin – Simon Marchl 4:0 (SS); 100 kg: Elias Pajantschitsch – Amer Hrustanovic 0:4 (SN); 68 kg: Matthias Kathan – Benedikt Puffer 1:3 (2:6); 88 kg: Philipp Häusle – Markus Ragginger 1:4 (2:16); 77 kg: Andre Kogler – Florian Marchl 0:4 (SN)
Kampffolge: 0:4, 3:4, 4:7, 8:8, 11:8, 11:12, 11:16, 11:20, 12:23, 16:23, 16:27, 17:30, 18:34, 18:38

Finale, Rückkampf
AC Wals I – KSV Götzis I Samstag, 19.30 Uhr, SH Walserfeld

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