Der Einfall ist dem jungen Unternehmen schon vor längerer Zeit gekommen, wie Patrick Nuck berichtet. Auf der Suche nach alternativen Bestattungsmöglichkeiten sei man auf die englischen Bestattungsmotorräder gestoßen, die dort bereits seit vielen Jahren unterwegs sind. Aus Angst vor möglicher Ablehnung habe man die Idee aber zunächst verworfen.
Hells Angels Begräbnis als Initialzünder
Wieder aufgegriffen wurde die Idee vergangenes Jahr nach dem aufsehenerregenden Begräbnis eines Mitglieds der Hells Angels. Rund 500 Motorradfahrer reisten damals aus aller Welt an, um ihrem Gesinnungsgenossen das letzte Geleit zu geben. Doch während die Trauergäste die Reise auf ihren Motorrädern antraten, wurde der Verstorbene selbst in einem Auto transportiert. Ein Stilbruch, wie Nuck meint.
Beiwagenbauer glaubte an Scherz
Der Gespannhersteller Löw glaubte zunächst an einen Scherz, als das Unternehmen Nuck mit folgender ungewöhnlichen Bitte an ihn herantrat: Einen Beiwagen für ein Motorrad zu konstruieren, um damit einen Sarg transportieren zu können. Erst nach Vorlage der entsprechenden Papiere ließ er sich zu dem Auftrag überreden. Und war letztlich begeistert von der Idee.
Erste Anfrage aus Deutschland
Wichtig ist Nuck, dass es sich bei dem Bestattungsmotorrad nicht um einen billigen Trick handelt, Aufmerksamkeit zu erregen. Nur wenn der Verstorbene selbst oder seine Familie den Wunsch äußert, kann eine Motorradbestattung durchgeführt werden. Erste Anfragen liegen tatsächlich schon vor. Ausgerechnet ein Münchner Motorradclub meldete sich als erstes. Das Bemerkenswerte dabei: In Deutschland wäre eine Zulassung des Motorrads wegen der dort geltenden Bestattungsordnung nicht möglich. Aber auch ein heimischer Club äußerte bereits Interesse. Der Preis für die Bestattung der besonderen Art: Mehrkosten im Vergleich zu einem normalen Begräbnis von 200 bis 300 Euro.
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