Ein Handelskrieg und der zunehmende Protektionismus im Welthandel seien aber auch für Österreich relevant, weil Österreich eine sehr offene Volkswirtschaft sei, so Kocher. Klarheit über die Auswirkungen des Brexits erwartet Kocher im Herbst. Für Kocher war das erste Quartal 2018 bereits der Konjunktur-Höhepunkt, der aktuelle Abschwung sei aber sehr sanft. 2019 geht Kocher von höheren Zinsen aus, die 2020 weiter ansteigen.
Digitalisierung des Arbeitsmarktes
Initiative “Inside Austria”
Reformen im Gesundheitsbereich
Zur Debatte um die AUVA sagte Kocher, dass derzeit die Unternehmer auch für Freizeitunfälle bezahlen. Bei einer Reform müsse man zuerst nach der Funktion, und dann nach der Struktur fragen. Auch im Gesundheitswesen seien nicht die Verwaltungskosten das Problem, sondern die Verflechtungen zwischen Bund und Ländern. Eine private Pflegeversicherung fände Kochers Zustimmung.Folgen der Abschaffung des Pflegeregresses
Arbeitsmarkt und Arbeitslosenprojekte
Das vorzeitige Aus für den Beschäftigungsbonus hielt Kocher wegen der Mitnahmeeffekte aus dem konjunkturellen Aufschwung für nachvollziehbar, bei der Aktion 20.000 für über-50-jährige Arbeitslose zeigte sich der Wirtschaftswissenschafter gespalten, es gebe sowohl Gründe die für als welche, die gegen das Modell sprechen. Österreich sei bei Beschäftigungsmodellen für Über-50-Jährige Schlusslicht in Europa. Dies sei zudem einer Fehlwahrnehmung der Unternehmen geschuldet.Zum Arbeitsmarktservice (AMS), das unter der neuen Regierung sparen muss, sagte Kocher, wenn tatsächlich weniger Mittel für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt benötigt werden, sei das in Ordnung. Falls nicht, wäre es aber unklug, hier zu sparen, weil diese Investition wichtig für die langfristige, auch soziale, Integration sei.
Langfristiges Pensionsproblem und Pensionsreformen
Beim Thema Pensionen geht Kocher davon aus, dass das Antrittsalter steigen wird. Es gebe bei einer Pensionsreform drei Hebel: die Pensionshöhe, die Beitragshöhe und sowie den Antrittszeitpunkt. “Die Demografie kann man nicht aushebeln”, so Kocher. Deutschland sei aber kein gutes Vorbild, dort drohte aufgrund von zu geringen Pensionen Altersarmut. Kocher empfahl den Blick nach Schweden, wo es mehr Anreize gebe, länger zu arbeiten.(APA)
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