Ziel war es laut Ifs, bei armutsgefährdeten Menschen das Bewusstsein für Gesundheit zu schärfen und neue Zugänge zur Gesundheitsförderung zu erproben. Denn: Armut macht krank.
Wer arm ist, erkrankt eher schwer, verunfallt häufiger und stirbt früher als der Durchschnitt. Doch in vielen Familien stehen akut ganz andere Sorgen im Vordergrund, als sich um ihre Gesundheit zu kümmern. “Wenn man armen oder armutsgefährdeten Leuten Gesundheitsbewusstsein vermitteln will, muss man andere Wege gehen”, erklärt Dr. Hubert Löffler, Gesamtkoordinator und Leiter der IfS-Familienarbeit Vorarlberg, die grundsätzliche Überlegung: “Es gibt einerseits so viele andere Zustände, die es nicht zulassen, die Gesundheit in den Mittelpunkt zu stellen, andererseits kommen diese Menschen nicht in eine Gruppe. Deshalb war unser Angebot die direkte Beratung, und hier wurde an bereits bestehende Kontakte angeknüpft.”
Rund 1000 Personen in Vorarlberg wurden in diesem Pilotprojekt erfasst und beraten. Die Hilfestellung wurde auf freiwilliger Basis konkret über die IfS-Familienarbeit, vergleichbare Institutionen angeboten. Auch die IfS-Schuldenberatung, allen voran Peter Kopf als Leiter dieser Einrichtung, war mit eingebunden, erläutert Löffler, “denn Schulden bedeuten Stress, und der hat wiederum mit Gesundheit zu tun.”
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IfS waren überrascht, wie hoch die Gesundheitsdefizite in der Zielgruppe sind. Nur zwei Details: Doppelt so viele als durchschnittlich rauchen, und während 80 Prozent der erwachsenen Österreicher angeben, sich als “(sehr) gesund” zu erleben, machten diese Aussage nur 58 Prozent der Befragten. “Wir hatten erwartet, dass die Gesundenuntersuchung innerhalb der Zielgruppe Gruppe eher weniger in Anspruch genommen wird. Dabei liegt der Wert sogar etwas über dem hohen Vorarlberger Niveau.” Durch die Beratung im Rahmen des Projektes ist es gelungen, diesen Wert auf 47 Prozent zu steigern, berichtet Löffler: “Es ist erstaunlich fast die Hälfte für diese Präventionsmaßnahme motivieren zu können!”
Aufgrund seines speziellen Ansatzes wurde das unter anderem vom Fonds Gesundes Österreich und vom Fonds “Gesundes Vorarlberg” geförderte Projekt “ trotz allem gesund!” ein erfolgreicher Pilotversuch. “Die Ergebnisse fordern zu weiterführenden Überlegungen in der Gesundheitsförderung benachteiligter Gruppen heraus”, fasst Projektkoordinator Hubert Löffler zusammen: “Unser Ansatz wäre in Österreich flächendeckend möglich, da es Wohlfahrt und Schuldenberatung in allen Bundesländern gibt.”
Die Details des Abschlussberichtes können auch unter www.ifs.at (IfS-Familienarbeit) nachgelesen werden.
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