In der Stadt waren in der vergangenen Woche vier Frauen von Motorradfahrern mit Säure überschüttet und verletzt worden. Berichten zufolge wurden sie angegriffen, weil sie “schlecht verschleiert” waren.
Kampagnen gegen “schlechte Verschleierung”
Im Iran sind Frauen seit der Revolution 1979 gesetzlich verpflichtet, lange, lockere Kleidung und ein Kopftuch zu tragen, das Haar und Nacken bedeckt. Besonders in den großen Städten tragen viele Frauen jedoch nur noch ein lose um den Kopf geschlungenes Tuch und einen engen Mantel. Die Moralpolizei führt immer wieder Kampagnen gegen “schlechte Verschleierung”, ohne aber eine grundsätzliche Änderung zu bewirken. Konservative Abgeordnete schrieben kürzlich an Präsident Hassan Rohani, um ihn zur schärferen Durchsetzung der Kleidervorschriften zu drängen.
Rohani warnt Bürger vor übermäßigem Eifer
Rohani, ein relativ gemäßigter Politiker, warnte die Bürger am Mittwoch aber vor übermäßigem Eifer und sprach sich dagegen aus, sich “zu sehr auf eine Frage wie die schlechte Verschleierung zu fokussieren”. Unterdessen besuchte Gesundheitsminister Hassan Hashemi eine der angegriffenen Frauen, die durch die Attacke halb blind geworden ist. “Ich war eine Studentin, ich bin gebildet. Ich war am Steuer meines Wagens und dann nahm der Angreifer mir mein Leben”, sagte die Frau. Sie bat den Minister, der selbst gelernter Augenarzt ist, sich für eine Augenoperation einzusetzen.
(APA)
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