In Pakistan waren 2014 mehr als 300 Fälle von Kinderlähmung registriert worden, ein Plus von 93 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr als 90 Prozent der Fälle stammen aus dem Grenzgebiet zu Afghanistan, wo radikalislamische Gruppen wie die Taliban regelmäßig Impfteams angreifen. Die Extremisten verdächtigen die Helfer unter anderem der Spionage für die USA und sehen in den Impfungen den Versuch, Muslime unfruchtbar zu machen.
Gesundheitsministerin Saira Afzal Tarar kündigte am Sonntagabend an, Impfverweigerung werde nicht mehr toleriert. Die Regierung in Islamabad steht unter Druck, seit die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr eine Impfpflicht für alle Pakistaner erlassen hat, die ins Ausland reisen.
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