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Hübsche Frauen in Männerdomänen diskriminiert

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Der Binsenweisheit, dass schöne Menschen erfolgreicher im Leben sind, kontert die Management-Professorin Stefanie Johnson in der aktuellen Ausgabe des Journal of Social Psychology.

Attraktive Frauen erfahren bei gewissen “maskulinen” Jobs wie Forschungsleiter, Finanzdirektor, Bauaufseher oder Ingenieur eine deutliche Diskrimierung, berichtet die Wissenschaftlerin der Business School an der University of Colorado Denver.

“Die Lösung dieses Problems ist ganz einfach”, meint die Psychologin Caroline Erb im pressetext-Gespräch. “Männer wollen Frauen in gewisse Domänen nicht einlassen. Diese vorsintflutliche Einstellung gibt es vor allem in typischen Männerjobs offensichtlich immer noch”, so Erb. Alleine schon die Tatsache, dass Frauen überhaupt solche Jobs anstreben, stoße den Verantwortlichen negativ auf. “Das Vorurteil, dass Frauen für solche Arbeiten nicht geeignet sind, hält sich hartnäckig.”

Attraktivität kann auch schaden

“In diesen Jobs ist es für Frauen nachteilig attraktiv zu sein”, schreibt Johnson. “In jedem anderen Job wurden attraktive Frauen bevorzugt. Bei Männern, die sich für diese Arbeit bewarben, konnten wir das nicht feststellen”, so die Wissenschaftlerin. Es sei offensichtlich, dass es immer noch eine Doppelmoral gibt, wenn es um die Gender-Frage geht.

Erb sieht damit den Beweis dafür, dass Attraktivität mit anderen Qualifikationskriterien für einen bestimmten Job gleichgesetzt wird. “Im Grunde genommen sind es Ängste, dass Männer von ihren Pfründen vertrieben werden könnten.” Attraktivität und Schönheit werden anderen Berufen zugeschrieben. “Das entspricht natürlich nicht der objektiven Wahrheit, denn Frauen können diese Jobs ebenso gut – wenn nicht sogar besser – erledigen als Männer.”

Schöne Menschen haben es leichter

Erst kürzlich hat das Nachrichtenmagazin Newsweek in einer Studie an mehr als 200 Managern und mehr als 900 Befragten festgestellt, dass attraktive Frauen bei der Bewerbung in jedem Fall besser abschnitten. Bei der Frage nach neun Attributen auf einer zehnteiligen Skala, lag das Aussehen an dritter Stelle und wurde als wichtiger eingestuft als Ausbildung und Humor.

“In zwei Studien konnten wir feststellen, dass Attraktivität für Männer und Frauen bei der Jobsuche von Vorteil war – vor allem dann, wenn es darum ging, eine geschlechtsspezifische Arbeit zu finden”, schreiben die Forscher. “Attraktivität war für Frauen dann vorteilhafter, wenn sie sich um typisch feminine Jobs bewarben.” Attraktive Frauen wurden etwa bei der Sichtung von Bewerbungsunterlagen für den ausgeschriebenen Job als Sicherheitsdirektor, Baustoff-Händler, Gefängniswärter und Abschlepp-Service-Dienstleister übersehen. Bei der Ausschreibung der Arbeit zur Rezeptionistin oder Sekretärin wurden attraktive Frauen bevorzugt.

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