Hohenems. 1998 kamen 168 Nachkommen von Hohenemser Juden aus 15 verschiedenen Ländern zum ersten Nachkommentreffen in die Heimatstadt ihrer Vorfahren. Ende Juli kamen mehr als 180 Nachkommen aus aller Welt für vier Tage zur Reunion nach Hohenems.
Heuer kamen besonders viele zu diesem Treffen, denn vor genau 400 Jahren ermöglichte der Schutzbrief des Reichsgrafen Kaspar zwölf jüdischen Familien die Ansiedlung in Hohenems. Heute leben Nachkommen der Hohenemser Juden unter anderem in den USA und Australien, in Großbritannien, Israel, Frankreich und Belgien, in Deutschland, Spanien, der Schweiz und Österreich. Viele ihrer Vorfahren sind schon vor langer Zeit im 19. Jahrhundert ausgewandert. Oder sie sind vor den Nationalsozialisten geflohen.
Die ersten Nachkommentreffen führten zu einer deutlichen Intensivierung der Kontakte des Museum mit Nachkommen aus den Familien früherer Hohenemser Juden. Mit den American Friends of the Jewish Museum Hohenems hat sich eine rege Zusammenarbeit entwickelt, wie auch im Bereich genealogischer Forschung, die von einzelnen Nachkommen mit großem Engagement betrieben werden. Und so erkundeten knapp 200 Menschen aus allen Teilen der Welt im Alter von ein bis 91 Jahren ihre eigene Vergangenheit aber auch die Gegenwart von Hohenems.
Das reichhaltige und abwechslungsreiche Programm sah u.a. Führungen durch das Museum und das jüdische Viertel von Hohenems, durch den Jüdischen Friedhof, Exkursionen in die Berge, nach St. Gallen und auf den Bodensee, aber auch zu den Flüchtlingsrouten am Alten Rhein zur Zeit des Nationalsozialismus, eine Wanderung auf den Schlossberg vor. Workshops und Vorträge zur Geschichte der Hohenemser Diaspora, Diskussionen über Familienbiographien und Weltbürgertum, über Flüchtlingselend und den wachsenden Nationalismus der Gegenwart sowie spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche rundeten das Programm ab.
Nach einem Fototermin für alle Reunions-Teilnehmer sowie für die Nachkommen der einzelnen Familien wie die Rosenthals, Hirschfelds, Brunners, Tänzers, Sulzers und Reichenbachs ermögliche der „Lunch with Locals“ Begegnungen mit den heutigen Bewohnern des Jüdischen Viertels und mit den engagierten Freunden des Museums.
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