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Eine DDR-Zeitreise siegte beim Rudolf-von-Ems-Preis

Jana Weichelt räumte in der langen Nacht der jungen Theatermacher beide Preise ab.
Jana Weichelt räumte in der langen Nacht der jungen Theatermacher beide Preise ab. ©TF
Hohenems. In der langen Nacht der jungen Theatermacher ritterten drei Produktionen um den alle zwei Jahre ausgeschriebenen „Rudolf-von-Ems-Preis“, der beim heurigen „Homunculus“-Festival zum 8. Mal vergeben wurde.
Die lange Nacht der jungen Theatermacher

vergebenden

Dabei wurde das Vordiplomstück „Froh ist der Schlag unserer Herzen“ von Jana Weichelt, Puppenspielabsolventin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin, gleich zweimal ausgezeichnet. Die 1979 geborene Dresdnerin räumte gleich zweimal ab: sie errang mit ihrem Spiel mit Bruchstücken, Erinnerungen und Liedern, das an die frühere DDR erinnerte, den mit 2.500 Euro von der Stadt Hohenems dotierten „Rudolf-von-Ems-Preis“ sowie den Publikumspreis in Höhe von 500 Euro.

Eine Putzfrau entdeckt während ihrer Arbeit Dokumente aus einer vergangenen Zeit, verliert sich in ihren Erinnerungen, begegnet alten Zeitgenossen und ihrer Kindheit als Thälmannpionierin. Ihre Zeitreise in die DDR-Pioniervergangenheit wandelt sich rasch zu einer schrägen Version von Schneewittchen. Als solches nascht die Eiskunstläuferin Katarina Witt statt des vergifteten Apfels eine böse Westbanane. Über das Geschehen wachen ZK-Generalsekretär Erich Honecker als Foto an der Wand und Karel Gott, eingespielt über den Overheadprojektor.

Laut Jury, bestehend aus dem Regisseur Augustin Jagg, Elisabeth Wolber, Chefin der Götzner Puppenbühne und Kulturstadtrat Johannes Drexel überzeugte die Siegerin durch „saubere Performance, den vielschichtigen und wandlungsfähigen Einsatz von Figuren, Masken und Kostümen“. Dafür bekam sie gleich beide Preise zugesprochen: den mit 2.500 Euro von der Stadt Hohenems dotierten „Rudolf-von-Ems-Preis“ sowie den Publikumspreis in Höhe von 500 Euro.

Die beiden weiteren Stücke, die in der „langen Nacht der jungen Theatermacher“ gezeigt wurden, waren Creatures Hill, eine Adaption des Lessing-Stückes „Das fünfte Kind“, sowie „Epiphanie“, eine Heiligwerdung in 15 Minuten. Als Moderator führte Michael Hatzius alias „Die Echse“ durch den Abend, der mit einer „Afterparty“ und Livemusik von „Secondline“ im Löwensaalfoyer zu Ende ging.

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