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Höchstgelegenes „ÖBB-Wetterauge" am Arlberg sorgt für mehr Sicherheit

Christian Rachoy vom ÖBB Naturgefahrenmanagement beim Einbau der neuen Schneedeckentemperaturfühler.
Christian Rachoy vom ÖBB Naturgefahrenmanagement beim Einbau der neuen Schneedeckentemperaturfühler. ©ÖBB
Bludenz/Landeck. Punktgenau vor den geplanten ersten starken Schneefällen wurde im Tiroler Arlberggebiet auf 3.000 Meter Seehöhe die höchstgelegene Wetterstation der ÖBB in Betrieb genommen.
Für mehr Sicherheit: "ÖBB-Wetterauge"

Die neue Anlage liefert wertvolle Informationen über Schneehöhe, Temperatur oder Wind – Sicherheit hat für den Bahnverkehr höchste Priorität. Die neu errichtete Wetterstation „Ganatsch” besteht aus einer Windmessanlage am Gauderspitz auf 2.991 Meter Seehöhe und einem Schneehöhenmessfeld auf der Alpe Ganatsch auf 1.890 Meter Seehöhe.

 

Beide Anlagen befinden sich im Gemeindegebiet von Pettneu am Arlberg und liefern den Experten vom Naturgefahrenmanagement der ÖBB-Infrastruktur AG wertvolle Daten für noch mehr Sicherheit bei der Abschätzung und Beurteilung von Lawinensituationen. Gerade für Gebirgsstrecken ist die exakte und vorausschauende Einschätzung von Natursituationen enorm wichtig. Jeden Tag sind bis zu 90 Züge über die Arlbergbahn unterwegs – mehrere tausend Bahnkunden nutzen die imposante Bahnstrecke zwischen Tirol und Vorarlberg.

 

Station hält auch extremen Verhältnisse im Hochgebirge locker stand



Das Naturgefahrenmanagement der ÖBB-Infrastruktur AG ist beim ÖBB-Konzern für die Wetterwarnungen und den Lawinenwarndienst verantwortlich. Um die Entscheidungen der ÖBB-Lawinenkommissionen zu unterstützen, werden an neuralgischen Punkten im Hochgebirge Wetterstationen errichtet. Dieses „ÖBB-Augen” im Hochgebirge liefert den Experten wertvolle Informationen über Schneehöhe, Temperatur oder Wind. Die neue Station „Ganatsch” ist bereits die achte Wetterstation, die von den ÖBB im Hochgebirge errichtet wurde. Mit einer autarken Energieversorgung über Solarpaneele und einem verstärkten, sturmsicheren Mast ist die Station für die extremen Wetterbedingungen im Hochgebirge bestens gerüstet.

 

Enge Zusammenarbeit mit Gemeinden und Lawinenwarndiensten des Landes

 


Die Datenübertragung erfolgt wie bei einem Mobiltelefon per SIM-Karte. Die Messergebnisse werden vom „ÖBB-Auge” im Hochgebirge direkt an einen ÖBB-Server übermittelt und dort sicher abgelegt. Über eine Webseite werden die Daten den Lawinenkommissionen zur Verfügung gestellt. „Wir arbeiten eng mit den Gemeinden und den Lawinenwarndiensten der Bundesländer zusammen und liefern unsere Stationsdaten in einen Stationsverbund.

 

Dafür erhalten wir auch die Daten der anderen Stationen”, erklärt Christian Rachoy, Leiter Naturgefahrenmanagement der ÖBB-Infrastruktur AG. Die Informationen sind für die Lawinenkommissionen sehr wichtig für die Beurteilung von Lawinensituationen. Die täglichen Beobachtungen ermöglichen die Zusammensetzung in der Schneedecke abzuleiten und wichtige Antworten auf Fragen, wie: „Wurde Schnee durch starke Winde verfrachtet? Wie viel Neuschnee ist gefallen? Temperatur-Taupunkt?”, zu erhalten.

 

Die erste Hochgebirgsstation der ÖBB wurde bereits im Jahr 1995 an der Tauernstrecke oberhalb vom Bahnhof Böckstein errichtet. Weitere neue Anlagen sind für den Großraum Innsbruck und in Mallnitz geplant. Die Kosten für die Errichtung einer Hochgebirgsstation liegen bei rund 25.000 Euro.
Ein Beitrag ÖBB-Holding AG/René Zumtobel/Pressesprecher Salzburg/Tirol/Vorarlberg.

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