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Hochwasserschutz Bezau-Mellau-Reuthe abgeschlossen

Achverbauung in Bezau und Reuthe
Achverbauung in Bezau und Reuthe
Mit einem großen Fest wird am Freitag der Abschluss der Hochwasserschutzmaßnahmen in Bezau, Mellau und Reuthe gefeiert.
Hochwasserschutz Bezau-Mellau-Reuthe abgeschlossen

Bezau, Mellau, Reuthe. (ak) Mit Grauen erinnern sich viele Bregenzerwälder an das verheerende Hochwasser im August 2005. Schwer betroffen waren dabei auch die Gemeinden Bezau, Mellau und Reuthe. Der Sachschaden in den drei Ortschaften belief sich insgesamt auf rund 49 Millionen Euro. Im Rahmen des Aktionsprogramms „Hochwasserschutz Vorarlberg“ wurde seit 2005 in Bezau, Mellau und Reuthe eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt. Vorarlbergweit sind bis im Jahr 2020 rund 340 Millionen Euro von Bund, Land und Gemeinden für Hochwasserschutzmaßnahmen vorgesehen.

Maßnahmen in Mellau

An der Bregenzerach in Bezau, Reuthe und Mellau wurde die Verbesserung des Hochwasserschutzes entweder durch Gerinneaufweitungen, oder dort wo dies nicht möglich war, durch Sohleintiefung erreicht. 4.500 Laufmeter Ufersicherung, 1.000 Laufmeter Sohlabsenkung, 800 Laufmeter Unterfangung bestehender Ufermauern und Brückenwiderlager mittels Hochdruckbodenvermörtelung, 900 Laufmeter Gerinneaufweitungen sowie eine fischpassierbare Riegelrampe – das sind die Eckdaten der Hochwasserschutzmaßnahmen in Mellau, anhand derer in den vergangenen letzten Jahren gute und nachhaltige Lösungen im Schutzwasserbau geschaffen wurden. „Nach Beendigung der Bauarbeiten müsste Mellau nach derzeitigem menschlichem Ermessen hochwassersicher sein“, so Mellaus Bürgermeisterin Mag. Elisabeth Wicke. In Mellau wurde begleitend zu den Baumaßnahmen auch ein Flussinfo-Pfad errichtet. Dieser bietet interessante Erläuterungen zum Thema Hochwasserschutz sowie zum Ökosystem Fluss.

Retentionsbecken in Bezau

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Grebenbach das Zentrum von Bezau mehrfach geflutet. Neben spontan hohen Wasserabflüssen führt der Grebenbach viel Kies und Holz. Im vergangenen Jahr konnte das Projekt „Hochwassersicherer Ausbau Grebenbach mit Retentionsbauwerk“ erfolgreich abgeschlossen werden. „Das neu geschaffene Hochwasser-Rückhaltebecken „Mösle“ nimmt bei Hochwasser Spitzen auf und gibt das Wasser langsam ab, wenn es der Bach wieder fassen kann“, erklärt Georg Fröwis die Funktion des Bauwerks. Nach Abflauen der Niederschlagsmengen und dem Rückgang der Abflussspitze entleere sich das Rückhaltebecken wieder vollständig, so der Bürgermeister. Die Rückhaltemenge beträgt insgesamt 139 000 Kubikmeter, die maximale Stauhöhe 8,5 Meter. Pro Sekunde können nun 25 Kubikmeter Wasser gefahrlos durch das Ortszentrum transportiert werden, die Differenz von 5 Kubikmeter pro Sekunde wird mit Hilfe des Retentionsbeckens zurück gehalten. Gerinneaufweitungen konnten naturnah in Landwirtschaftsflächen vorgenommen werden, im Ortszentrum wurde die Verbreiterung durch die balkonartige Anlage von Wegen geschaffen.
„Bei der Umsetzung der Projekte wurde darauf geachtet, dass eine gute Mischung zwischen notwendigen harten Verbauungen sowie naturnaher Gestaltung ermöglicht wurde“, betont Fröwis.

Reuthe stark betroffen

Auch Reuthe war 2005 vom Hochwasser schwer betroffen, die Bregenzerach und der Bizauerbach traten über die Ufer. „Etliche Häuser im Ortsteil Baien standen nach dem Dammbruch im August 2005 bis zur Dachrinne unter Wasser“, erinnert sich Bürgermeister Arno Scharler an diese schwierige Zeit. Insgesamt entstanden allein in Reuthe Sachschäden in Höhe von 16 bis 17 Millionen Euro. Land und Bund, betont Scharler, haben damals rasch reagiert. Es wurden Projekte erarbeitet, um Schwachstellen im Verlauf der Bregenzerach sowie an etlichen Bächen zu entschärfen. Zwischen Reuthe und Bezau wurde das Bett der Ach deutlich ausgeweitet die Trasse der L 200 verlegt und angehoben. „Mit den Hochwasserschutzprojekten an der Bregenzerach sowie am Greben- und Mellenbauch wurden wichtige Schritte zum besseren Schutz unseres Lebensraumes gesetzt. Durch die zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und den Gemeinden konnten hier gute Ergebnisse erzielt werden“, freuen sich Landeshauptmann Mag. Markus Wallner und Landesrat Ing. Erich Schwärzler.

„Achfest“ zur Eröffnung der Hochwasserschutzprojekte

Am 15. Juni kann nun der Abschluss der inzwischen gesetzten Maßnahmen zum Hochwasserschutz begangen werden. Ab 14.30 Uhr, wird die Eröffnung der Hochwasserschutzprojekte mit einem „Achfest“ an der Bregenzerach in Bezau (beim Fußballplatz) gefeiert. Neben einem feierlichen Festakt mit Bundesminister DI Niki Berlakovich, Landeshauptmann Mag. Markus Wallner, Landesrat Ing. Erich Schwärzler sowie den drei Bürgermeistern der Standortgemeinden Georg Fröwis, Arno Scharler und Mag. Elisabeth Wicke erwartet die Besucher ein erlebnisreiches Rahmenprogramm rund um den Lebensraum Wasser.

FACTBOX zum Achfest

• Grillerlebnis auf der „Bezauer Insel“ mit den Pfadfindern
• Infoständer der Wasserrettung Bregenzerwald und der Bergrettung (mit Steg zur „Bezauer Insel“)
• Spritzwettbewerb der Feuerwehr Bezau & Vorstellung der Saugstelle Zimmerau in Mellau
• Spannende Einblicke in die Wasserwelt und aktiven Forschungsstationen zum Lebensraum Wasser
• Eröffnung des Flussinfopfades in Mellau mit spannendem Quiz und tollen Preisen
• Vorstellung der Projekte durch die Ingenieurbüros

Für einen kostenlosen Transfer zwischen Bezau und Mellau ist mit „Kurt’s Dorfzügle“ gesorgt. Verpflegung durch den VfB Bezau.

Termin & Uhrzeit: Freitag, 15. Juni 2012
ab 14:30 Uhr bis ca. 19:00 Uhr

Ort: an der Bregenzerach in Bezau (beim Fußballplatz)

Weitere Stationen in:
Mellau / Zimmerau
Bezau / Retentionsdamm (Grebenbach)

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