Wie der Landesfeuerwehrverband Salzburg mitteilt, standen seit Mittwochabend insgesamt 35 Feuerwehren mit ca. 470 Mann im Hochwassereinsatz. Wir haben im Liveticker ausführlich berichtet. Landesweit sind in den letzten 48 Stunden zwischen 70 und 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.
Zittern in der Stadt Salzburg
Nachdem die Hochwassersituation am Vormittag vor allem im Oberpinzgau dramatisch war, kam die Welle am Nachmittag in die Stadt Salzburg. Seit Mittag haben die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Salzburg und der Freiwilligen Feuerwehren den mobilen Hochwasserschutz aufgebaut. Der Pegel der Salzach stieg kontinulierlich.
Gegen 19 Uhr wurde in der Mozartstadt der Pegel-Höchstand erwartet. Am frühen Abend entspannte sich die Situation aber bereits wieder. Das ergab ein aktuelles briefing der Einsatzkräfte, teilte das Land Salzburg gegen 18.30 Uhr mit. Die Salzach hat demnach am Pegel Mayburgerkai am Nachmittag den Höchststand von 7,36 Meter erreicht und ist seither stabil bzw. leicht fallend. Nach den Prognosen des Hydrographischen Dienstes ist in den nächsten Stunden mit keinen weiteren Hochwasserspitzzen zu rechnen. Die Steckelemente des mobilen Hochwasserschutzes, die von Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren zu Mittag aufgebaut wurden, bleiben vorderhand noch in Position. Je nach weiterem Verlauf wird die Einsatzleitung der Berufsfeuerwehr in den späteren Abendstunden entscheiden, ob der Hochwasserschutz noch während der Nacht bzw. am Freitag in den frühen Morgenstunden abgebaut werden kann, um im Frühverkehr die Behinderungen so gering wie möglich zu halten.
Hochwasser im Oberpinzgau
In Bramberg war die Salzach bereits am Vormittag rund drei Meter über das Ufer angestiegen. Prekärer war die Situation in Neukirchen. “Der Rosentalschmied, ein Handwerksbetrieb, wurde unter Wasser gesetzt”, schilderte Bernhard Gratz, Stellvertreter der Bezirkshauptfrau von Zell am See. Auch andere Gebäude waren von der laut Gratz geringfügig überlaufenden Salzach betroffen. Im Ortsteil Rosental wurden sieben Personen und ein Hund vom Wasser eingeschlossen, die Wasserrettung konnte sie mit einem Raftingboot in Sicherheit bringen.
Die B165 musste in Rosental gesperrt. Bis zum Abend hat sich die Hochwasser-Lage im Oberpinzgau beruhigt. Die Aufräumarbeiten sind angelaufen.
Pegel-Höchststand in Mittersill
Auch die Lage in Mittersill beruhigt sich: Die Hochwassersituation entlang der Salzach hat sich in den frühen Abendstunden langsam entspannt, so das Land Salzburg kurz vor 20 Uhr in einer Aussendung. Die Salzach hatte in der Stadt am Nachmittag mit einem Pegel von 5,68 Meter einen absoluten Höchststand erreicht, der nicht einmal beim Hochwasser 2005 verzeichnet wurde.
Der Vorsorgealarm für das Zentrum von Mittersill konnte daraufhin beendet werden, teilte Bernhard Gratz, stellvertretender Bezirkshauptmann von Zell am See, mit. Am Nachmittag war ein vorsorglicher Zivilschutzalarm zur Information und Warnung der Bevölkerung ausgerufen worden. Die Niederschläge haben aufgehört. Der Salzachpegel ist in Mittersill bereits unter den Höchststand zurückgegangen. Nun fließt das Wasser aus den dafür vorgesehenen Überflutungsräumen zurück in die Salzach. Die Schutzdämme werden weiterhin intensiv kontrolliert. Im Unterlauf der Salzach sinken die Pegel ebenfalls langsam.
Das Bundesheer hat unterdessen 45 Soldaten aus dem Gebirgskampfzentrum Saalfelden zum Assistenzeinsatz abgestellt. “Sie sollen die eingesetzten Feuerwehrkräfte bei Füllen von Sandsäcken und Ausräumen von Kellern unterstützen und ablösen und voraussichtlich zwei Tage im Einsatz stehen”, sagte Pressesprecher Gerald Gundl zur APA.
Ausuferungen in Zell am See und Bruck
Kleinere Ausuferungen gab es auch im Gebiet von Zell am See und Bruck. Dort würden die Schutzwälle das Hochwasser abhalten, sagte Gratz. Allein im Pinzgau waren am Donnerstagvormittag zwölf Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt rund 250 Mitgliedern im Einsatz.
Einsätze im Flachgau
Bereits am Mittwochabend kam es in einigen Flachgauer Gemeinden, in Berndorf, Seeham und Nußdorf, wegen überschwemmter Keller und Straßen zu Einsätzen der Feuerwehren. In Seeham schwellten mehrere kleine Bäche so stark an, dass sie über die Ufer traten und teilweise das Regenwasser in einige Keller drückte, wie die Freiwillige Feuerwehr Seeham, die mit 15 Mann ausgerückt war, informierte.
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