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Hochschule aufwerten

Feldkirch/VN - SPÖ: Pädagogische Hochschule soll Uni werden. Stemer will Modellregion auch bei der Pädagogenausbildung.
Lehrergewerkschafter fordert Universität

Die Ausbildung der österreichischen Pädagogen wird derzeit neu aufgesetzt. An der Pädagogischen Hochschule (PH) Vorarlberg könnte es dadurch bald neben den Bachelor- auch eigene Masterstudiengänge geben. Ob die Einrichtung dann noch Hochschule heißt, ist ebenfalls fraglich: Die Umwandlung in eine Universität steht im Raum.
Die Eckpunkte der Reform wurden vergangene Woche bereits offengelegt: Alle Lehrer sollen verpflichtend ein Masterstudium abschließen. Derzeit absolvieren zukünftige Lehrer für Volks- und Hauptschulen ein Bachelorstudium, wie es an der PH in Feldkirch angeboten wird. Wer an Gymnasien tätig sein will, muss das Studium an einer Universität, etwa in Innsbruck, abschließen.

Eigene Universität

Sein Ziel sei jedenfalls eine eigenständige pädagogische universitäre Einrichtung, sagt Andreas Schnider, Leiter der Arbeitsgruppe, im Gespräch mit den VN. Vor allem in den Regionen, in denen es keine Universität gibt, sei dies nötig. Etwa in Vorarlberg: „Vorarlberg kann jedenfalls ein Vorbild sein, wenn es um die Entwicklung einer Universität geht.“ Dort, wo es bereits eine Universität gibt, könnten sich diese auch mit den PH zusammenschließen.

Aufwertung der Hochschulen

Dass die Pädagogische Hochschule in Feldkirch aufgewertet werden soll, dabei sind sich Rot und Schwarz im Land einig. „Eine Umwandlung der jetzigen Pädagogischen Hochschule in eine Pädagogische Universität wäre in Anbetracht des drohenden Lehrermangels ein attraktives Angebot für junge Menschen in Vorarlberg, sich für den Lehrerberuf zu entscheiden“, ist sich SPÖ-Bildungssprecherin Gabi Sprickler-Falschlunger sicher. Die Forderung unterstreicht sie mit einem Landtagsantrag. Auch nach Erwerb des Bachelors soll die Ausbildung in Vorarlberg möglich sein, aus der Hochschule somit eine Universität werden. „Für Vorarlberger Studenten, die nach dem Bachelor noch den Master erwerben müssen, wird eine berufsbegleitende Ausbildung sonst nicht möglich sein.“

„Prozess läuft“

„Die Forderung ist schon drei Mal überholt“, quittiert dies ÖVP-Landesrat Siegi Stemer. „Der Prozess läuft“, verweist er auf zwei Treffen in der vergangenen Woche: einmal mit dem Rektor der Innsbrucker Uni, einmal mit der Internationalen Bodenseehochschule. Wie sieht er die Frage der Universität? „Der Begriff gefällt mir nicht schlecht“, sagt Stemer. „Klar ist aber, dass das in Wien entschieden wird.“ Klar sei für ihn aber auch, dass Vorarlberger Studenten die entsprechenden Perspektiven haben müssen, wenn die Reform kommt: „Berufsbegleitende Studien müssen vor Ort möglich sein.“ Stemer will die Änderungen möglichst bald umsetzen: „Wir könnten in einer Art Modellregion in Vorarlberg gleich als Erste starten.“

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