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HMBC knackt Millionengrenze auf YouTube

An diesem Wochenende knackte das Video von "Vo Mello bis ge Schoppernou" vom "holstuonarmusigbigbandclub" die Millionenmarke auf YouTube.
HMBC beim Szene Open Air
Interview mit dem HMBC
HMBC live beim Open Air
HMBC unplugged

Was jeder verstehen kann: Den Mix aus Pop, Jazz und Alpenland. Was nicht einmal alle im Ländle verstehen können: Die Texte. Die Vorarlberger Fans der Hitparadenstürmer “holstuonarmusigbigbandclub”, kurz HMBC, haben’s trotzdem gut: In der Heimat der fünf Musiker stehen bis Jahresende noch mehrere Konzerte an. Der Rest Österreichs muss sich bis Juni 2011 begnügen. Mittlerweile beginnt man sich auch Deutschland für die eigenwillige Kombo zu interessieren.

Kultmoderator “Matuschke” hat “Vo Mello bis ge Schoppernou” soeben auf Bayern 3, zum “Lieblingslied der Woche” erklärt. Obwohl, wie er zugibt, vom Text nur Bruchstücke zu verstehen. Aber mit dem Dialektsong, der bis auf Platz 2 der Ö3-Charts vorgestürmt ist, tun sich sogar Vorarlberger schwer. Im Bregenzerwald, woher die fünf Mitglieder der “Kleinsten Big Band der Welt” stammen, wird eine besondere Mundart gepflegt, die vielfach von der des übrigen Vorarlberg abweicht. “D’Wälder” – wie die Bewohner des Tals von ihren Landsleuten der Einfachheit genannt werden – sind auch sonst immer ein bisschen anders. Dieses Image wird von Wäldern und Nicht-Wäldern gepflegt. Und Vorderwälder sind wieder etwas anders als Hinterwälder.

Johannes Bär und Stefan Bär sind Vorderwälder, Andreas Broger, Bartholomäus Natter und Philipp Lingg Hinterwälder. Gemeinsam ist ihnen das Alter von Mitte Zwanzig, und natürlich die Musik. Nicht einfach aus Gaudi, sondern ernsthaft als Musikstudenten in Salzburg bzw. Wien. Seit 2003 treten sie gemeinsam auf, ihre Leidenschaft ist, live zu spielen. Ein Hit wie “Vo Mello bis ge Schoppernou” war deshalb auch nie geplant. Erst gut zwei Jahre nach seinem Entstehen entwickelte sich das Lied in diesem Sommer zum Phänomen. Anfangs nur im Vorarlberger Radio gespielt, trug vor allem das im Frühjahr produzierte Musikvideo zur Verbreitung bei, bis das Klagelied über einen alkoholreichen Abend und dessen Folgen Ö3 und nun auch deutsche Radiostationen erreichte. An diesem Wochenende knackte das Video die Millionenmarke auf YouTube.

“Eine Portion Realität, eine Portion Fiktion und eine Portion Übermut” stecke hinter “Vo Mello bis ge Schoppernou”, erklärt Sänger Philipp Lingg “Matuschke” auf Bayern 3, wie der Kultsong entstanden sei: “Bei uns sind die Verkehrsverbindungen ab 21 Uhr etwas dürftig.” So habe er sich tatsächlich per Autostopp und schließlich 12,4 Kilometer zu Fuß nach Hause nach Schoppernau begeben müssen. Die Art Musik, die HMBC machen, beschreibt Lingg als “querbeet: Pop, Jazz, alpenländische Volksmusik, all das wird von uns dann durch den Reißwolf gezogen”.

Zwei CD sind bereits erschienen: “Querschlager” und “Free sin” – was nichts Sündiges andeutet, sondern auf “Wälderisch” so viel wie “angenehm sein” heißt. Die dritte CD bringt erstmals nur eigene Musikstücke der fünf Vorarlberger und erscheint im Frühjahr. Zeitgerecht zur ersten Österreich-Tournee, die am 1. Juni in Linz startet und die Mini-Big-Band auch noch nach Graz, Salzburg, Wien und Innsbruck führt. Ob sich davor oder erst danach Konzerte in Bayern und Deutschland ausgehen, darüber werde gerade verhandelt.

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